Der ehemalige serbische General Ratko Mladić wird den Rest seines Lebens in Haft verbringen. Das UN-Tribunal in Den Haag hat seine Klage abgewiesen.
Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat die lebenslange Haftstrafe des früheren bosnisch-serbischen Militärchefs Ratko Mladić wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bosnienkrieg bestätigt. Seine Berufung gegen das Urteil von 2017 wurde vom Gericht abgewiesen.
Mladić gilt als Hauptverantwortlicher für den Genozid in Srebrenica, bei dem mehr als 8000 muslimische Jungs und Männer ermordet wurden. Hierfür erhielt er den Beinamen „Der Schächter des Balkan“. Sein Ziel war die Schaffung eines „ethnisch reinen“ Großserbiens. Neben etlichen Kriegsverbrechen wie Mord, Folter und Vergewaltigung gegen muslimische Bosniaken und Kroaten wird ihm außerdem der Angriff auf Blauhelmsoldaten und die Belagerung Sarajevos im Balkankrieg vorgeworfen.
Nach Kriegsende war Mladić sechszehn Jahre auf der Flucht und konnte erst 2011 gefasst werden. Seitdem läuft das Verfahren gegen ihn vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal, das heute seinen Abschluss fand. Bis zum Schluss plädierte er auf „nicht schuldig“ und zeigte keine Reue für die begangenen Verbrechen. Seine Anwälte forderten einen Freispruch.
Schon 2017 protestierte Mladić gegen das Gericht lautstark und stellte seine Legitimität in Frage, sodass er für die Urteilsverkündung aus dem Gerichtssaal verwiesen wurde. Schließlich folgte das Gericht dem Vorschlag der Staatsanwaltschaft und verhängte die Höchststrafe. (dpa, iQ)