Der Messer-Angreifer von Würzburg kommt in eine psychiatrische Klinik. Ermittlungen zufolge gibt es keine Hinweise auf ein extremistisches Motiv.
Dreieinhalb Wochen nach der tödlichen Messerattacke in Würzburg ist der Beschuldigte am Dienstag einstweilig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Wie die Münchner Generalstaatsanwaltschaft und das Bayerische Landeskriminalamt mitteilten, war der Verdächtige zur Tatzeit möglicherweise schuldunfähig.
Das ergebe sich aus der vorläufigen psychiatrischen Begutachtung. Zwei Sachverständige seien beauftragt, ihr abschließendes Gutachten werde einige Zeit in Anspruch nehmen.
Mutmaßungen über ein extremistisches Motiv und einen Zusammenhang mit religiösen Überzeugungen haben sich bisher nach Auskunft der Ermittlungsbehörden nicht bestätigt. In die Analyse des Tatgeschehens seien auch Islamwissenschaftler eingebunden, hieß es. Die Auswertung der beiden Mobiltelefone des Tatverdächtigen aus Somalia habe keine Hinweise auf Propagandamaterial, auf sonstige extremistische Inhalte oder Mitwisser ergeben. Der Mann lebte als Asylbewerber in einer Obdachlosenunterkunft und war vor der Tat mehrfach psychiatrisch behandelt worden.
Am 25. Juni waren in Würzburg drei Frauen mit einem Messer getötet und acht weitere Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Polizisten stoppten den Angreifer mit einem Beinschuss. (KNA, iQ)