An mehreren Orten in Leipzig und Umgebung haben Unbekannte am Wochenende rechtsextreme Symbole hinterlassen. Die Sorge um Rassismus prägt zunehmend den Blick von außen auf Deutschland.
An mehreren Orten in Leipzig und Umgebung haben Unbekannte am Wochenende rechtsextreme Symbole hinterlassen. So wurde etwa ein Hakenkreuz an die Wand einer Berufsschule im Stadtteil Lausen-Grünau geschmiert, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der Schaden belaufe sich auf einen mittleren dreistelligen Betrag. Am Bahnhof in Taucha (Kreis Nordsachsen) sind nach Behördenangaben am Montagmorgen zudem zwei Hakenkreuze entdeckt worden und die Buchstaben „SS“.
In einem anderem Fall hatte eine Zeugin berichtet, dass eine Gruppe von etwa fünf Jugendlichen in der Nacht zu Samstag in einem Regionalzug in Richtung Wurzen „Heil Hitler“ gerufen habe. Beim Aussteigen habe dann ein Teil der Gruppe den Zugbegleiter beleidigt. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung.
Die Sorge um Rassismus prägt zunehmend den Blick von außen auf Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie von Goethe-Institut, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Deutschem Akademischem Austauschdienst (DAAD). „Populistische und extremistische Tendenzen nehmen in Deutschland zu – kein anderer Risikobereich wird im Ausland in so vielfältiger Weise thematisiert“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung.
Befragte beschrieben demnach, dass sie in den vergangenen Jahren während ihrer Aufenthalte in Deutschland „weniger Toleranz und Freundlichkeit“ erlebten. „Sie haben verstärkt das Gefühl, nicht willkommen zu sein“, heißt es. Zudem gebe es die Einschätzung, Deutschland setze sich nicht ausreichend mit seiner Kolonialgeschichte auseinander.
In einer Videobotschaft sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Deutschland stehe für grundlegende Werte, „allen voran für die Achtung der Menschenwürde und für partnerschaftliche Zusammenarbeit“. Sie wertete positive Rückmeldungen als Bestätigung und Ansporn. „Die kritischen Kommentare sollten uns Anlass sein, an Verbesserungen zu arbeiten“, sagte Merkel. (dpa/iQ)