Berlin

Polizei nimmt Fahrer in Brandenburg fest – Verdacht auf Rechtsextremismus

Die Berliner Polizei hat einen 32-Jährigen festgenommen, der 13 Verkehrsunfälle verursacht hatte. Als sein Vorbild nannte er den norwegischen Rechtsterroristen Anders Behring Breivik.

07
08
2021
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Polizei, Rechtsextremismus
Rechtsextremismus ,Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Berliner Polizei hat einen 32-Jährigen in Brandenburg festgenommen, der am Steuer eines Transporters 13 Verkehrsunfälle verursacht hatte. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Bei seiner Festnahme soll er etwas gesagt haben, das an einen norwegischen Attentäter erinnert, hieß es aus Polizeikreisen. Deshalb werde auch ein politisches Motiv geprüft. Die Gründe für die Unfallfahrt am Donnerstagabend seien bislang nicht bekannt. Der Mann hatte zunächst in Berlin-Wilmersdorf nacheinander drei Autos angefahren und seine Fahrt fortgesetzt. Weitere Details dazu waren von der Polizei zunächst nicht zu erfahren. Zuvor hatten „B.Z.“ und „Bild“ darüber berichtet.

Rechtsterrorist Breivik als Vorbild

Die Unfälle in Wilmersdorf waren einem anderen Autofahrer aufgefallen. Den Angaben zufolge alarmierte der Zeuge die Polizei und folgte dem Transporter, der mehrere weitere Fahrzeuge rammte, anfuhr und zum Teil zur Seite schob. Er soll auch etliche rote Ampeln missachtet haben. Auf seiner weiteren Fahrt soll der 32-Jährige kurz darauf einen Kleinwagen von hinten gerammt haben, dessen 53 Jahre alte Fahrerin leicht verletzt wurde. Der Mann fuhr danach im Südwesten von Berlin bei einer Auffahrt zur A 115 einen weiteren Wagen an, bevor er seine Fahrt in Richtung Brandenburg fortsetzte. Einsatzkräfte der Polizei, die wegen der Angaben von Zeugen der Fluchtfahrt folgen konnten, nahmen den 32-Jährigen auf dem Rastplatz Fläming-West fest.

Nach Informationen von „B.Z.“ und „Bild“ hat der Mann den norwegischen Rechtsterroristen Anders Behring Breivik als sein Vorbild genannt, der 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya Dutzende Menschen ermordet hat. Der Festgenommene wurde nach Angaben der Polizei einem Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes des Landeskriminalamtes übergeben. Der Unfallfahrer konnte der Polizei zufolge keinen gültigen Führerschein vorlegen.

Massaker in Utøya

Am 22. Juli 2011 kam es im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo zu einer Explosion. Eine Autobombe war im Regierungsviertel und in unmittelbarer Nähe des Büros des Ministerpräsidenten gezündet worden. Polizei und Feuerwehr sperrten das Gebiet weitreichend ab und untersuchten den Terrorvorfall.

In dieser Zeit hatte sich der rechtsextremistische Täter Anders Behring Breivik bereits auf den Weg zur Insel Utoya gemacht. Dort stürmte er ein Camp der sozialdemokratischen Jugend und erschoss so viele Jugendliche wie er konnte. Die Bilanz des Terrors waren 77 tote Menschen und eine schockierte Nation angesichts eines tiefen Hasses auf das multikulturelle Leitbild Norwegens. (dpa, iQ)