Bangladesch

Bootsunglück: 27 geflüchtete Rohingya vermisst

Nach Versuch aus der umstrittenen Flüchtlingsunterkunft von einer Insel zu fliehen, werden nach einem Bootsunglück 27 Menschen vermisst.

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08
2021
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Rohingya Bootsunglück
Symbolbild: Rohingya-Muslime © Shutterstock

27 Geflüchtete der muslimischen Rohingya-Minderheit werden nach einem Bootsunglück vor der Küste Bangladeschs vermisst. 14 weitere Menschen seien im Golf von Bengalen von Fischern gerettet worden, teilte ein Behördensprecher in Bangladesch am Samstag mit. Die insgesamt 41 Männer, Frauen und Kinder an Bord des kleinen Motorboots hätten versucht, aus einer umstrittenen Flüchtlingsunterkunft von einer Insel auf das Festland zu fliehen. Das Boot war den Angaben zufolge am Samstagmorgen in der Nähe des südöstlichen Bezirks Chattigram gekentert. Ursache dafür könne schlechtes Wetter gewesen sein.

Bangladesch hat trotz der Kritik von Hilfsorganisationen seit Dezember fast 20 000 Geflüchtete auf die mehr als 35 Kilometer vom Festland entfernte Insel Bhasan Char gebracht. Die Regierung hat vor, 100 000 der mehr als eine Million Rohingya aus den überfüllten Lagern vom Festland auf die Insel umzusiedeln. In Bangladesch leben rund 160 Millionen Menschen.

Hunderttausende Rohingya waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem mehrheitlich buddhistischen Heimatland Myanmar in das muslimisch geprägte Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie nun in Lagern. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in ihrer Heimat Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.

Geflüchtete werden gewaltsam auf Insel gebracht

Bangladesch hat fast 350 Millionen Dollar in die Infrastruktur auf der Insel investiert. Dies sei die beste verfügbare Option, erklärte die Regierung. Die Geflüchteten seien bereit, umgesiedelt zu werden. Menschenrechtsorganisationen erklärten jedoch, viele Geflüchtete seien gewaltsam auf die Insel gebracht worden. Dort seien sie Stürmen und Überflutungen während der Monsunsaison ausgesetzt. Hunderte Geflüchtete hatten im Mai gegen ihre Lebensbedingungen auf der Insel protestiert, als zwei hochrangige Beamte des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHRC die Insel zum ersten Mal besucht hatten. (dpa, iQ)