Diversität

Interkultureller Wohlfahrtsverband fordert mehr Mitsprache

Der Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity fordert mehr öffentliche Mitsprache und Förderung für Migrantenorganisationen in der Wohlfahrt.

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08
2021
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Handbuch Vielfalt
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Der Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity (VIW) fordert mehr öffentliche Mitsprache und Förderung für Migrantenorganisationen in der Wohlfahrt. Die Leistungen des Wohlfahrtspflegesystems und auch die des Gesundheitssystems erreichten die Menschen in Deutschland nicht gleichermaßen, kritisierte der Verband am Montag in Berlin. Menschen mit Migrationsgeschichte partizipierten nicht ihrem Anteil in der Gesellschaft entsprechend. „Die etablierte Wohlfahrtspflege bildet unsere Einwanderungsgesellschaft nicht mehr in der notwendigen Weise ab, das zeigen Untersuchungen in Bezug auf die Erreichung von migrantischen Zielgruppen deutlich“, hieß es.

„Gleichberechtigte Teilhabe migrantischer Perspektiven“

Der VIW verlangt eine „gleichberechtigte Teilhabe migrantischer Perspektiven“ in der Wohlfahrtspflege. Man wolle überall dort eingeladen werden, „wo auf Landes- oder Bundesebene die öffentliche Hand gemeinsam mit den Vertreter*innen der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege über die Zukunft unseres Landes berät“. Nötig sei auch eine umfängliche Förderung für den Aufbau einer effektiven Verbandsstruktur der migrantischen Wohlfahrtspflege.

Dem VIW gehören Migrantenorganisationen wie die Türkische Gemeinde in Deutschland, der Polnische Sozialrat, der Zentralrat der Afrikanischen Gemeinden in Deutschland oder der Bund der spanischen Elternvereine in der Bundesrepublik Deutschland an. Ziel des Verbands ist es nach eigenen Angaben, „die Diversitykompetenz im Bereich der Wohlfahrtspflege zu erhöhen und das ehrenamtliche Potenzial in den Minderheitengruppen durch Empowerment sichtbar und wirkungsvoll zu machen“. Empowerment bedeutet Ermächtigung und meint etwa Strategien zur Erhöhung der Selbstbestimmung.

Der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege gehören die sechs großen Spitzenverbände aus diesem Bereich an: Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Caritasverband, Paritätischer Gesamtverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Deutschland und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. (KNA/iQ)