Beim Konfliktthema Zuwanderung sinkt einer Studie zufolge der Anteil der Menschen, die Integration für den richtigen Weg halten.
Beim Konfliktthema Zuwanderung sinkt einer Studie zufolge der Anteil der Menschen, die Integration für den richtigen Weg halten. Zugleich haben „integrationsfeindliche“ Einstellungen – die Abwertung von Geflüchteten, Muslim- und Rassismus – 2020 zugenommen, wie aus der repräsentativen Langzeitanalyse „ZuGleich“ hervorgeht, die Bielefelder Forscher und die Stiftung Mercator am Montag vorstellten. Auch die Corona-Pandemie habe die Einstellungen beeinflusst, sagte Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld.
Nur noch 48 Prozent der Bevölkerung befürworten demnach Integration, wollen also Eingewanderten ihre kulturelle Identität weiter zugestehen und sie zugleich an der Gesellschaft hierzulande teilhaben lassen. Der Zuspruch für Integration sei seit der ersten „ZuGleich“-Erhebung von 2014 deutlich gesunken. Integration verlange Bemühungen und Veränderungen von allen, auch den Eingesessenen, betonte Zick.
Ein steigender Anteil der Befragten erwarte aber, dass Eingewanderte ihre kulturelle Identität aufgeben. Die Achtung der kulturellen Eigenschaften von Einwanderern und die Anerkennung einer Gleichwertigkeit seien zentral für Integration, hier hapere es. Und: „Die Befragten haben jetzt eine höhere Messlatte für eine Zugehörigkeit“ der neu Hinzugekommenen.
In die Langzeitstudie zu Vorstellungen in der Bevölkerung von Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit – „ZuGleich“ – sind vier repräsentative Erhebungen seit 2014 eingeflossen. Für die jüngste waren von November 2020 bis Januar 2021 gut 2000 Erwachsene befragt worden, knapp ein Drittel mit Einwanderungsgeschichte. (dpa/iQ)