Rassismus

Mann in U-Bahn rassistisch beleidigt und mit Messer verletzt

Ein Unbekannter hat in einer Berliner U-Bahn zwei Männer rassistisch beleidigt und anschließend einen von ihnen am Arm verletzt. Der Staatsschutz ermittelt. 

21
08
2021
Rassistisch beleidigt und verletzt
U-Bahn Eberswalderstr. © Urbanpanorama, bearbeitet by iQ.

Ein Unbekannter hat zwei Männer in Berlin mutmaßlich rassistisch beleidigt – danach soll er einen von ihnen mit einem Messer verletzt haben. Das Duo war am frühen Samstagmorgen in Prenzlauer Berg in einer U-Bahn der Linie U2 an der Station Eberswalder Straße unterwegs, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dort habe der Mann die beiden 35- und 42-Jährigen zunächst ausländerfeindlich bepöbelt.

Der Ältere versuchte, den aggressiven Mann zu beruhigen, ebenso der Begleiter des Unbekannten. Dabei soll er den 42-Jährigen mit einem Messer am Oberarm verletzt haben. Der Angreifer und sein Begleiter verließen an der Schönhauser Allee den Zug und entkamen unerkannt. Der Verletzte wurde in einem Krankenhaus versorgt. Der genaue Hergang war zunächst unklar. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen des mutmaßlich rassistischen Hintergrunds.

Wie die Polizei mitteilte, hätten beide Opfer die irakische Staatsbürgerschaft. Der unbekannte Täter soll Äußerungen wie „Scheiß Außländer“ gerufen haben. Nähere Informationen zur Tat wollte die Polizei auf Anfrage von IslamiQ nicht mitteilen.

Kein Einzelfall

Im Mai hatten zwei junge Männer Passagiere in einer U-Bahn in Hamburg beleidigt, eine Frau verletzt und den Hitlergruß gezeigt. Wie die Polizei mitteilte, hatten die 21 und 22 Jahre alten Männer am Samstag in einer Bahn eine 66-Jährige Frau zunächst beleidigt. Später trat der 21-Jährige der Frau gegen den Kopf. Sie wurde verletzt und musste in einem Rettungswagen behandelt werden. Außerdem beleidigten die beiden Männer einen 15-jährigen Jugendlichen in der Bahn rassistisch. Laut Polizei hatten sie schon zuvor auf dem Bahnhof mehrfach den Hitlergruß gezeigt.

In Berlin hatte ein Mann im selben Monat einen Jugendlichen vor einem S-Bahnhof Berlin zunächst rassistisch beleidigt und dann mit einem Klappmesser und einer Eisenstange bedroht. Der 55-jährige Tatverdächtige zeigte der Polizei hingegen an, der 17-Jährige habe ihn selbst am Sonntagabend bedroht, wie die Polizei mitteilte. Der Jugendliche hatte sich demnach mit seiner Freundin unterhalten, als der Mann auftauchte. Alarmierte Einsatzkräfte setzten den 55-Jährigen vorübergehend fest, verletzt wurde niemand.

Leserkommentare

Vera sagt:
Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt ebenfalls, weil Freitagabend in Köln ein 18-jähriger mit jüdischer Kippa von mehreren pöbelnden Personen brutal angegriffen, antisemitisch beleidigt, geschlagen, getreten und schwer verletzt wurde. Die hinterhältige Attacke erfolgte aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe heraus in einer Park-Anlage am Kaiser-Wilhelm-Ring. Ein Polizeisprecher: "Er wurde im Gesicht übel zugerichtet." Das schwerverletzte Kölner Opfer kam mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus. Einer aus der Angreifergruppe riss ihm zudem die Kippa vom Kopf und raubte sie. So berichteten ZDF, 24Rhein, FAZ, Deutschlandfunk, BR24 und viele andere. Später wurden zwei junge Männer im Alter von 18 und 19 Jahren als Verdächtige aus der Gruppe festgenommen. Die Ermittlungen laufen noch. Erst im März 2021 hat die Stadt Köln eine Online-Meldestelle für Antisemitismus eingerichtet. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker reagierte mit Entsetzen und Bedauern auf den Überfall; und sie machte deutlich, "dass wir dies nicht dulden".
22.08.21
22:26