Die Lage der Religionsfreiheit hat sich weltweit verschlechter. Besonders sorgen mache China und die dortige Lage der muslimischen Uiguren.
Die Lage der Religionsfreiheit hat sich in den vergangenen zehn Jahren weltweit deutlich verschlechtert. Darauf hat der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, am Donnerstag hingewiesen. Sowohl staatliche Einschränkungen als auch gesellschaftliche Diskriminierung seien heute in wesentlich mehr Ländern an der Tagesordnung. Abgenommen hätten insbesondere Respekt und Toleranz gegenüber Minderheiten.
Am meisten Sorgen mache er sich wegen China und der dortigen Lage der muslimischen Uiguren, aber auch wegen der nicht staatstreu organisierten Christen, sagte Grübel. In Nigeria werde ein „jahrtausende alter Konflikt“ zwischen überwiegend christlichen Ackerbauern und Vieh züchtenden muslimischen Nomaden religiös aufgeheizt.
Das Thema über die Lage der Religionsfreiheit müsse global und differenziert betrachtet werden, fügte der Beauftragte hinzu. So sei auch die Religion der Naturvölker im Regenwald durch die Vernichtung ihrer Lebensräume bedroht. Kritisch äußerte er sich zur Befassung mit diesem Thema durch die Regierungen in Polen, Ungarn und in den USA während der Trump-Administration. In Deutschland dagegen werde die allgemeine Bedeutung von Religionsfreiheit unterschätzt.
Religion sei „wahrscheinlich das Thema, das weltweit die stärksten Emotionen auslöst“, sagte der Vize-Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen, Gregor von Fürstenberg. Umso wichtiger sei es, dass auch mehrere Ministerien der Bundesregierung das inzwischen im Blick und eigene Referate geschaffen hätten. (KNA, iQ)