Die Hutba wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht um das erlernen von Wissen. Jeder Mensch habe die Pflicht, Wissen zu erwerben. Dazu gehöre zunächst das Basiswissen, das man benötige, um die Ibâdas wie das Gebet, Fasten und die Zakat richtig ausführen zu können und die Grundlagen des Îmân und Ahlâk zu verstehen.
Für viele andere Wissensbereiche wie Tafsîr, Hadith, Kalâm, Medizin, Technik, Architektur, Geschichte usw. entfalle die individuelle Pflicht zum Wissenserwerb, wenn sich einige aus der Gemeinschaft bereits damit beschäftigen.
Wichtig sei: Wissen müsse immer ein Mittel sein, um gute Taten zu vollbringen. Es dürfe nicht zum Selbstzweck werden. Der Koran lobe diejenigen, die aus ihrem Îmân heraus gute Taten vollbringen. Wissen führe zu Gottesfurcht und daraus folgen wiederum gute Taten.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt das Thema Abhängigkeit. Abhängigkeit und Sucht bedeute, sich seiner Triebe, den schädlichen Einflüssen von Substanzen oder Gegebenheiten aufgrund mangelnder Beherrschungsfähigkeit auszusetzen, obwohl deren Schäden bekannt seien. Der Islam bezwecke, gesunde Individuen und glückliche Gesellschaften zu bilden; Daher sei der Islam stets gegen Dinge und Handlungen, die den menschlichen Willen abschwächen und den Verstand des Menschen gefangen nehmen, sowie die Person aus körperlicher und geistiger Sicht negativ beeinträchtigen.
Neben Alkohol-, Glücksspiel-, berauschenden Substanzen und Tabakabhängigen steigen mit der Verbreitung von technologischen Möglichkeiten zusammen auch die Anzahl der Abhängigen vom Internet und von den sozialen Medien an. Computer- und Mobiltelefonspiele lassen die ergiebigsten Zeiten zunichtemachen, errungene virtuelle Erfolge lenken unsere Jugendlichen ab und halten sie mit virtuellem Glück hin.
Die Überwindung von Abhängigkeit und Sucht sei vorrangig dadurch möglich, sich bewusst zu werden, dass es eine Krankheit sei. Die Errettung von diesem Leid sei von einem festen Willen abhängig.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den guten Charakter. Der Islam sei offenbart worden, damit Menschen ein Leben im Einklang mit dem Wohlwollen Allâhs führen und Glück und Frieden sowohl in diesem Leben als auch im Jenseits erlangen. Der Islam setze sich aus dem Glauben, der religiösen Praxis und der Aufrichtigkeit beim Praktizieren des Islams zusammen. Die Aneignung dieser drei Eigenschaften, führe unweigerlich dazu, dass ein Mensch sich mit einer wichtigen Besonderheit, dem gutem Charakter schmücken kann.
Dieser gute Charakter leite den Menschen zu unzähligen guten Verhaltensweisen, zu zahlreichen schönen und positiven Erfahrungen und vielen guten Taten. Denn von einem Menschen, der seinen Charakter und seine Wesensart verschönere, kommen nur Taten und Verhaltensweisen, die schön und gut seien.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.