Bundestagswahlen

Studie: Migranten können die Wahlen entscheiden

Einer aktuellen Studie zufolge können Wähler mit Migrationshintergrund die Bundestagswahl entscheidend beeinflussen. Dennoch sind sie im Bundestag stark unterrepräsentiert.

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09
2021
Landtagswahlen
Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz am 14.03.2021 © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Etwa 7,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund dürfen bei der Bundestagswahl wählen – das sind 12,2 Prozent aller Wahlberechtigten. Erstmalig wurde in einer Studie der Citizens For Europe (CEF) untersucht welchen Einfluss ihre Stimmen bei Wahlen haben können: In 167 von 299 Wahlkreisen (56 Prozent) könnten Wahlberechtigte mit Migrationshintergrund mit ihrer Erststimme das Direktmandat für den Bundestag entscheiden.

Grund dafür sei, dass in den Wahlkreisen die Anzahl der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund den Abstand an Stimmen zwischen der erst- und zweitplatzierten Direktkandidaten der letzten Bundestagswahl übersteigt.

Damit nicht genug. Der Einfluss der Wähler mit Migrationshintergrund wird CEF zufolge weiter steigen. Aktuell haben 24,2 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, von denen sind 12,2 Prozent wahlberechtigt.
Dieser Anteil enstpreche damit mindestens 74 Bundestagsmandaten. Zur Zeit haben aber nur 58 Bundestagsabgeordnete einen Migrationshintergrund. “Die geringe Repräsentation im Bundestag ist sowohl Ausdruck der mangelhaften Nachwuchsförderung in den Parteien als auch der fehlenden Priorisierung der Themen der Einwanderungsgesellschaft”, sagt Daniel Gyamerah, Bereichsleitung “Vielfalt entscheidet”, Citizens For Europe.

6 von 10 Personen nicht wahlberechtigt

Kritik übt die Organisation in der Studie, dass mehr als die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland nicht wählen dürfen, weil das Wahlrecht immer noch an die deutsche Staatsbürgerschaft und nicht beispielsweise an den langfristigen Wohnsitz geknüpft ist. Im Schnitt sind 6 von 10 Personen mit Migrationshintergrund nicht wahlberechtigt. Dies betrifft in vielen Städten laut der Studie bis zu einem Drittel der Bevölkerung.

Laut der Studie wird der Einsatz für Diversität die Wahlen gewinnen.“Für Parteien stellen Menschen mit Migrationshintergrund ein erhebliches elektorales Potential dar, wenn sie ihr personelles Angebot und ihre programmatische Ausrichtung für das diverser werdende Elektorat anpassen.“

Leserkommentare

Vera sagt:
Da gibt es übrigens auch noch eine andere Studie: Christen können die Wahlen entscheiden. Ist es nicht ganz selbstverständlich und normal, daß Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft auch nicht wahlberechtigt sind? Würden in der Türkei Menschen ohne türkische Staatsbürgerschaft den Herrn Erdogan auffordern, gefälligst auch an Türkei-Wahlen teilnehmen zu können, dann könnte sich der gefragte Herrscher wohl vor Lachen nicht mehr halten. Der hier als zu gering monierten Migranten-Repräsentation im Bundestag könnte auch durch neue Migranten-Parteien kämpferisch begegnet werden. Auch die Islam-Verbände könnten sich intensiv daran beteiligen. Wie wäre es mit einer neuen Partei 'Die Islam-Migranten' oder 'Migranten Partei Deutschland (MPD)'? Wozu auch integrieren, wenn z.B. eine Partei 'Autonome Migranten' viel mehr flotten Schwung ins System bringen dürfte? Und Constantin Schreiber bekäme dadurch vielleicht auch neue Impulse für einen weiteren fiktionalen Roman mit dem vorläufigen Arbeitstitel "Migranten greifen nach der Macht". Was für ein Satire-Spass!
14.09.21
14:53
ABM sagt:
Die Partei mit den rassistischen Darstellungen und frauenverachtenden Darstellungen ist die SPD gewesen. Hinzu kommt das der größte Teil der Menschen mit Migrationshintergrund muslimisch ist und somit konservativ im Lebenswandel.
14.09.21
18:30