Muslimische und christliche Vertreter haben bei einem Gespräch über Digitalisierung und Religion diskutiert und zur anstehenden Bundestagswahl aufgerufen.
Bei einem digitalen Spitzengespräch haben der Koordinationsrat der Muslime (KRM) und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über das Thema: „Digitalisierung und Religion“ diskutiert. Dabei ging es unter anderem darum, wie viel religiöse Praxis online möglich sei, oder inwieweit die seelsorgerlichen Arbeit vom persönlichen Kontakt und von der physischen Präsenz lebt. Im Verlauf des Gesprächs haben die Teilnehmer zum Engagement gegen alle Formen von Extremismus aufgerufen. Allen Ideologien, „die einer Höherwertigkeit einer bestimmten religiösen, ethnischen oder nationalen Menschengruppe das Wort reden“, müsse energisch widersprochen werden, hieß es am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung.
Im Blick auf die Bundestagswahl riefen KRM und EKD alle wahlberechtigten Menschen in Deutschland auf, ihr demokratisches Recht zu nutzen und die Möglichkeit zur Wahl wahrzunehmen – „gerade auch, um Extremismus zurückzudrängen“.
Besorgt äußerten sich die Gesprächsbeteiligten über die digitalen Möglichkeiten einer schnellen Verbreitung von radikalen und extremistischen Gedanken, die zur realen Gefahr für Leib und Leben von Menschen werden könnten. Religionsgemeinschaften und alle Menschen guten Willens müssten dagegen die „friedensfördernden und konfliktpräventiven Kräfte in der Gesellschaft stärken“. Überall dort, wo Gewalt oder Diskriminierung existiere, sei gemeinsamer Widerstand geboten.
An dem Treffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der EKD sowie der sechs im KRM verbundenen islamischen Religionsgemeinschaften teil.