Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Ein Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Verantwortung gegenüber der Umwelt. Auch wenn man der Umwelt nicht absichtlich schaden wolle, sei man infolge der Industrialisierung an ihrer Zerstörung mitbeteiligt. Die Menschheit nutze heute Produktionsformen, die zwar mehr wirtschaftlichen Gewinn versprechen, die jedoch der Umwelt schade. Die grenzenlose Habsucht führe dazu, dass die Natur allmählich zerstört werde.
Viele Länder nehmen für wirtschaftliches Wachstum Luftverschmutzung oder Erderwärmung billigend in Kauf. Die Folgen ließen sich kaum noch kontrollieren und schaden nicht nur der Umwelt, sondern allen Lebewesen. Außerdem sollte man Produkte meiden, die besonders in Entwicklungsländern Arbeitskräfte ausbeuten und damit Menschenrechte missachten. Ein Muslim könne nicht die Einstellung „Hauptsache günstig“ vertreten. Am Jüngsten Tag werde Allah die Erde zu Wort kommen und über die guten Taten sowie über die Sünden berichten lassen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Jugend. Es seien junge Menschen gewesen, die als erstes der Einladung des Propheten zum Glauben und zum Islam gefolgt sind. Sie hätten sich ab dem Zeitpunkt ihrer Glaubensannahme und Beehrung durch den Islam bis zum letzten Atemzug große Mühe gegeben, Allah, Seinem Propheten (s) und dem Islam zu dienen.
Nachdem der Prophet (s) mit der Auswanderung Medina als seine Heimat annahm, habe er einen Teil des Gebetshauses für Bildungs- und Erziehungsangelegenheiten zugewiesen, dessen Bau er als allererste Angelegenheit vornahm. Der Gesandte Allahs habe in dieser Schule „as-Suffa“, die man als islamische Akademie bezeichnen könnte, viele gelehrsame Jugendliche ausgebildet. Jugendliche seien auch heute die Hoffnung der islamischen Welt.
In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Thema Haram. Der Islam gliedere Handlungen in zwei wesentliche Teile: Gebote und Verbote. Ein Muslim halte sich gleichmäßig an beides, solle aber vielmehr Kraft aufwenden, um sich von Verbotenem fernzuhalten. Die Grenzen von Haram und Halal sind von Allah und seinem Propheten festgelegt worden. Keinem anderen sei es daher erlaubt irgendetwas als halal und etwas anderes als haram festzulegen. Bei der Nahrung achte man auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und darauf, dass diese nicht ungeniessbar geworden sei. Denn keiner möchte krank werden. Mindestens genauso penibel sollten Muslime mit Haram umgehen. Um sich vor Haram vollständig schützen zu können, müsse man sich von zweifelbehafteten Dingen fernhalten. Deswegen muss jeder Muslim wach und auf der Hut vor dieser Falle sein.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.