Die Polizei ermittelt gegen einen Gebirgsjäger der Bundeswehr wegen Verdachts auf Rechtsextremismus und Entwendung von Munition.
Die Polizei ermittelt gegen einen Gebirgsjäger der Bundeswehr wegen Verdachts auf Rechtsextremismus und Entwendung von Munition. Bei einer Hausdurchsuchung in Niedersachsen wurden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Wohnung des Mannes am Freitag Beweismittel sichergestellt. Darunter war eine einstellige Zahl Schuss Munition für Handfeuerwaffen sowie Signalmunition. Der polizeiliche Staatsschutz sowie Feldjäger – die Militärpolizei der Bundeswehr – wurden hinzugezogen. Die Beamten stellten zudem Marihuana sicher. Der Zeitsoldat gehört einer Gebirgsjägerbrigade an und ist in Bayern stationiert.
Verdachtsfälle bei der Bundeswehr im Zusammenhang mit Rechtsextremismus steigen seit längerer Zeit an. Seit der Affäre um den rechtsextremen Soldaten Franco A. geht der Militärgeheimdienst MAD so vielen mutmaßlichen Rechtsextremisten in der Bundeswehr nach wie seit Jahren nicht mehr. Der aus Offenbach stammende Oberleutnants soll den Ermittlungen zufolge einen Anschlag vorbereitet haben, bei dem er den Verdacht auf Flüchtlinge lenken wollte. 2017 seien 400 neue Verdachtsfälle hinzugekommen. In den Jahren seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 waren es im Schnitt 300 pro Jahr.
Vor einigen Wochen wurden bei Razzien in drei Bundesländern Waffen und Munition festgestellt. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt wegen Verdachts auf Bildung einer rechtsextremen Wehrsportgruppe – und es sollen auch Reservisten der Bundeswehr beteiligt sein. (dpa, iQ)