Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Bedeutung der Moschee. Die Moschee sei der Ort, an dem Muslime ihre gemeinsamen Ibadâs verrichten, der Ort, an dem ihre Religion gelehrt und gelernt, gelebt und belebt werde. Und nicht nur das. Seit der ersten Moschee, also der Masdschid an-Nabawî, habe die Moschee einen festen Platz im Zentrum des muslimischen Lebens.
Der Prophet Muhammad ﷺ war der erste Lehrer in der ersten Moschee in Medina. Mit ihm wurde die Moschee, bis heute, zum Ort der Gelehrsamkeit und Gemeinschaft. Hier werden alle Angelegenheiten besprochen, die Muslime betreffen. So dienen Moscheen auch als allgemeines Bildungszentrum und Orte der Begegnung. Vor allem die Moscheen in Europa seien ein Beispiel für diese ursprüngliche Funktion der Moschee.
Am kommenden Sonntag werden deutschlandweit etwa 1000 Moscheen ihre Türen und Herzen für ihre Gäste öffnen. Das Motto lautet: 25 Jahre TOM – Moscheen gestern und heute. Der Tag der offenen Moschee sei zu einer Tradition geworden, die man in bester Weise nutzen sollten, um den Islam und das religiöse Leben sichtbarer zu machen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Leben in der Moschee. Mit der vor 60 Jahren begonnenen Migration habe die Generation überall in Deutschland Moscheen erricht. Ziel war es, ihre ethischen, geistigen und kulturellen Werte an die kommenden Generationen weiterzugeben. Unter schweren Bedingungen bauten sie diese Gebetsstätten auf. Dabei opferten sie ihre elementaren Bedürfnisse auf. So wie die vom Propheten erbaute erste Moschee übernahmen diese Moscheen eine Mission im Zentrum des Lebens und eine Mission, die dem Leben einen Mehrwert verlieh.
Die Aufrechterhaltung der Moscheen gehöre sicherlich zur gemeinsamen Verantwortung von allen Muslimen. Diese Verantwortung könne nicht aufgeschoben werden. Unsere Verantwortung gegenüber den Moscheen beginne damit, dass man Mitglied in einer Moschee werde und später Verantwortung in den Ämtern der Verwaltungsorgane, im Frauen-, Jugend- und Elternverband oder als Ehrenamtliche zu übernehmen. Schließlich werde es die schönste Freude eines Muslims ein, als regelmäßiger Angehöriger der Stammgemeinde einer Moschee die letzten Atemzüge genießen zu dürfen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Instandhaltung von Moscheen. Die Instandhaltung der Moscheen geschiehe auf zwei Arten. Die erste bestehe darin, sie materiell gut und stabil zu bauen und sie sauber zu halten, wie es dem Gebet gebühre. Die zweite bestehe darin, vorhandene Moscheen mit Ibadat, Gebeten, Predigten, Koranunterricht und vielen weiteren Schönheiten zu beleben und sie so vor Einsamkeit und Verfall zu bewahren. Moscheen ohne spirituelle Betätigung seien dem Untergang geweiht.
Aus diesem Grund dürfe man auch die angeschlossenen Bildungseinrichtungen, die den Imam für die Gebetsnische und den Prediger für die Kanzel ausbilden und Gemeindemitglieder betreuen, nicht von Moscheen getrennt betrachten. Sie seien im Konzept der Moschee inbegriffen. Davon zeuge auch die Geschichte des Islam.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.