Ein Jubiläum. Zum 25. Mal haben Moscheen in ganz Deutschland ihre Türen geöffnet und zum „Tag der offenen Moschee“ eingeladen. Ziel war es, Begegnungen zu schaffen.
Moscheen in Deutschland haben auch an diesem Sonntag wieder ihre Türen für Besucher geöffnet – und zugleich ein Jubiläum gefeiert. Zum 25. Mal wurde der Tag der offenen Moschee (TOM) begangen, diesmal unter dem Motto „Moscheen gestern und heute“. Auch dieses Jahr wurden Moscheeführungen, Vorträge, Ausstellungen, Begegnungsmöglichen und Informationsstände organisiert. Die islamischen Religionsgemeinschaften teilten die Eindrücke des Tages über ihre sozialen Netzwerke und bedankten sich bei den zahlreichen Gästen.
In der Kölner DITIB Zentralmoschee startete am Vormittag die Auftaktveranstaltung mit Gästen aus Politik und Gesellschaft. Darunter auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete den Aktionstag als „Tag der gelebten Freundschaft“, der viel für die Verständigung geleistet habe. Mit den Jahren sei es für viele in der deutschen Gesellschaft selbstverständlicher geworden, dass Muslime zu Deutschland gehören.
Zu Beginn der Auftaktveranstaltung gab Ali Mete, Vertreter des Islamrats in der TOM AG, einen Überblick über die TOM-Mottos und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern der Moscheegemeinden. „Ohne sie ist ein großer Teil des muslimischen Lebens in Deutschland kaum vorstellbar“, erklärte Mete. Das diesjährige Motto soll den Wandel und die Entwicklung der Moscheen sichtbar machen. „Dieser Wandel lässt sich schon lange an dem Leitsatz „Raus aus den Hinterhöfen, rein in die Mitte der Gesellschaft“ festmachen“, so Mete. Er habe aber auch in eine zunehmende Institutionalisierung und Professionalisierung der Dienste in und um die Moschee geführt.
In seinem Grußwort unterstrich Erol Pürlü für den KRM die Wandlungen der Moschee. Die ersten Gebetsräume waren kaum als Moscheen erkennbar. Sie befanden sich in Hinterhöfen oder Fabrikhallen. „Mit dem Entschluss der muslimischen Migranten in den 90er Jahren dauerhaft in Deutschland zu bleiben, seien aus diesen Hinterhofmoscheen sichtbare Moscheen mit oder ohne Kuppel und Minarett hervorgegangen, „die aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind“, so Pürlü in seiner Rede. Der Tag der offenen Moschee habe zur Sichtbarwerdung der Muslime und ihrer Moscheen in Deutschland einen großen Beitrag geleistet. „Es ist eine Erfolgsgeschichte“, betont Pürlü.
DITIB-Vorsitzender Kazım Türkmen, griff in seiner Eröffnungsrede die Entwicklung der Moscheen anhand der Beispiele der Themen für TOM in den letzten Jahren auf: „Die Themenwahl wie „60 Jahre Bundesrepublik“, „Migration“, „Umweltschutz“, „Solidarität“, „Jugend“ und das Motto vom letzten Jahr in der Corona-Pandemie verdeutlichen allzu deutlich, dass Muslime nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, sondern, dass sie schon immer im Zentrum des Gemeinwesens standen“, so Türkmen.
Der Vorsitzende des Islamrats Burhan Kesici, erklärte auf Anfrage von IslamiQ, dass der Tag der offenen Moschee „von Jahr zu Jahr eine größere Resonanz“ erlebe. Es sei schön zu sehen, dass der TOM von der Gesellschaft wahrgenommen werde, so dass vermehrt Politiker und Minister Gruß- und Dankesbotschaften versenden.
Dazu gehört auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In einer Mitteilung gratulierte er zum 25. Jubiläum des Tages der offenen Moschee. „Mein Dank gilt den engagierten Frauen und Männern in den Moscheegemeinden im ganzen Land, Jung und Alt, für ihren Einsatz“, so Bundespräsident Steinmeier.