Hamburg

Muslimische Erzieherin darf nun doch mit Kopftuch arbeiten

Eine Muslimin aus Hamburg gewinnt den Rechtsstreit um das Kopftuch in der Kita. Zuvor wurde sie mit einem Verweis auf das Neutralitätsgesetz abgemahnt.

11
10
2021
Symbolbild: Muslimische Erzieherin mit Kopftuch
Symbolbild: Muslimische Erzieherin mit Kopftuch © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein Rechtsstreit um das Tragen eines Kopftuchs am Arbeitsplatz zwischen einem Hamburger Kita-Träger und einer Erzieherin ist offenbar beigelegt. Die freigestellte Erzieherin dürfe wieder arbeiten und dabei ihr Kopftuch tragen, bestätigte der Träger Wabe e.V. am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Zuerst hatte die „Hamburger Morgenpost“ über den Fall berichtet, der zwischenzeitlichen auch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) beschäftigt hatte und eigentlich in der nächsten Woche vor dem Arbeitsgericht Hamburg weiterverhandelt werden sollte.

EuGH entschied für ein Kopftuchverbot

Die Erzieherin war zum islamischen Glauben konvertiert und wollte daher ein Kopftuch bei ihrer Arbeit tragen. Der Kita-Träger hatte das nicht erlaubt und die Frau unter Verweis auf das Neutralitätsgebot in seinen Einrichtungen abgemahnt sowie unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt. Daraufhin zog die Mitarbeiterin vor das Hamburger Arbeitsgericht, das den Fall an den EuGH weiterreichte. Die Richter in Luxemburg urteilten im Juli, dass Arbeitgeber unter bestimmten Bedingungen das Tragen religiöser oder weltanschaulicher Symbole – wie des Kopftuchs – verbieten können. Auf dieser Grundlage hätte das Gericht in Hamburg nun eine Entscheidung im Einzelfall treffen müssen.

Kita-Träger lenkt ein

Der Kita-Träger lenkte nun jedoch ein. So solle ein weiterer, möglicherweise jahrelanger Streit vermieden werden, hieß es zur Begründung. „Unser Neutralitätsgebot hat sich nie gegen die Mitarbeiterin gerichtet, sondern war und ist ein Kernelement unseres pädagogischen Konzepts für die uns anvertrauten Kinder und deren Familien“, so die Geschäftsleitung. Pädagogische Fachkräfte seien wichtige Bezugspersonen und Vorbilder für Kinder. „Deshalb achten wir darauf, dass sie sich politisch, weltanschaulich und religiös unvoreingenommen verhalten. Daran hat sich nichts geändert.“ Das Hamburger Arbeitsgericht war für eine Bestätigung der Darstellung am Montag zunächst nicht erreichbar. (KNA/iQ)

 

Leserkommentare

ABM sagt:
Wabe ev ist kein unabhängiger Träger, sondern vom Jugendamt finanziert und Aushängeschild ist Internationalität. Tatsächlich würde der Träger im Kitabereich den kürzeren ziehen! Die Kunden sind vorallem Fanilien mit Religionen. Ein Bespiel dafür wie frauenverachtend, diskriminierend man mit konvertierten Frauen in der BRD nicht DDR umgeht. Der ÖD wirbt um Frauen mit Kopftuch und Wabe stellt frei. Suchen Sie sich einen besseren Arbeitsplatz mit besserer Bezahlung. Rassismus, Frauenverachtung ist NICHT neutral!
11.10.21
23:54
Vera sagt:
Die in Istanbul geborene Soziologin und Publizistin Dr. phil. Necla Kelek wurde über das Thema "Islam im Alltag" zum Dr. Phil. promoviert; sie sagte zur Kopftuchdebatte 2021 beim Deutschlandfunk Kultur: "In Schulen hat der politische Islam Einzug gehalten." Das Kopftuch sei nach wie vor ein "archaisches Symbol" und versinnbildliche die "Unterdrückung der Frau". Frau Kelek über eine muslimische Lehrerin in Berlin: "Auch die Gerichte schauen nicht, welches Gesellschaftsmodell diese Lehrerin auf dem Kopf trägt...Kein deutscher Politiker fragt direkt einen Mann 'Wo ist eigentlich Ihre Frau, warum kommt sie nie mit?' Sie darf gar nicht mit. Aber das ist ein Teil des Islam." Muslimische Erzieherinnen sollen einen Kopftuch-Islam nach eigenem Gutdünken in die Gehirne von Kindern in Kitas einträufeln lassen dürfen?
13.10.21
6:17
IslamFrei sagt:
An ABM Danke; Sie decken auf, wie weit die Maulwurf-Islamisierung bei uns schon fortgeschritten ist und welche subversive Metoden der benutzt. Gruss, IslamFrei
13.10.21
10:56
Johannes Disch sagt:
Die Klägerin hat den Rechtstreit nicht gewonnen. Die Kita hat von sich aus eingelenkt, um weitere jahrelange juristische Scharmützel zu vermeiden. Ein Fehler der Kita.
13.10.21
15:27
Emanze sagt:
In so eine Kita sollte keine christliche Familie ihre Kinder schicken, ich würde Kinder nie in eine Kita schicken, die eine Erzieherin mit Kopftuch einstellt, denn eine Frau, die gegen die weibliche Emanzipation ist, möchte ich nicht als Erzieherin von Kindern sehen. Mit ihrem Kopftuch, das ein Symbol des politischen Islams ist, vermittelt sie den Kindern völlig falsche, menschenverachtende Werte. Alle Eltern sollten so einen Kindergarten boykottieren, dann ist der Kindergarten gezwungen, das Kopftuch zu verbieten.
31.10.21
14:41
Dennis sagt:
So ein Stuss Dümmer geht es kaum Mit solchen Rassistischen Bemerkungen zeigt ihr doch nur wie schwach ihr seid. Jedes Soll tragen dürfen was es will,dar wir ja in einem Freien Land leben.In den Islamischen Ländern leben auch andere Glaubensrichtungen ihre Religion aus und werden dabei nicht diskriminiert.Leben und Leben lassen. Einfach offen sein dann wird die Welt schon viel besser.😁
10.03.23
19:58