









Zahlreiche Migrantenvereine in Niedersachsen haben sich mit einem Forderungskatalog zur Bekämpfung von Polizeigewalt an das Land gewandt.
Zahlreiche Migrantenvereine in Niedersachsen haben sich mit einem Forderungskatalog zur Bekämpfung von Polizeigewalt an das Land gewandt. Viele Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte erlebten Gewalt durch die Polizei, teilten 18 Selbstorganisationen und Vereine, darunter der Flüchtlingsrat Niedersachsen, am Dienstag in Hannover mit. Dazu gehörten unverhältnismäßige Härte bei Polizeieinsätzen, der Gebrauch von Schusswaffen durch Beamte oder Racial Profiling – also anlasslose Personenkontrollen von Menschen aufgrund äußerer Merkmale.
Die Organisationen fordern eine unabhängige Beschwerde- und Ermittlungsstelle, die Gewährleistung von mehr Transparenz bei der Polizeiarbeit und die Entwicklung einer Fehlerkultur innerhalb der Polizei. Racial Profiling sollte explizit verboten werden. Außerdem verlangen die Vereine eine wissenschaftliche Rassismus-Studie über die Polizei und die Sensibilisierung von Polizei und Behörden für unbewussten und bewussten Rassismus.
Der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Carsten Rose, hat sich in der Frage von Rassismus bei der Polizei für wissenschaftliche Untersuchungen ausgesprochen. Es tue der Polizei gut, wenn sie sich einer unabhängigen Forschung stelle und stärker öffne, als es bislang der Fall gewesen sei, sagte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des Kongresses „Netzwerk demokratische Polizei“ in Hannover. Er betonte, in der Gesellschaft sei kein Platz für Gewalt durch die Polizei – genauso wenig wie für Gewalt gegen die Polizei. (dpa/iQ)