Freitagspredigten, 15.10.2021

Liebe, Treue und Geburt des Propheten

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Liebe des Propheten zur Umma. In seiner endlosen Barmherzigkeit und Weisheit habe Allah die Menschen nach ihrer Erschaffung nicht alleine gelassen. Er habe Propheten geschickt und Bücher offenbart, um ihnen zu zeigen, wie sie ihm näher kommen können und wie sie die Beziehungen zu anderen Menschen besser gestalten können.

Der letzte der Propheten, Muhammad (s), nehme in diesem Zusammenhang den allerhöchsten Platz ein. Er habe Tag und Nacht alles dafür getan, seine Umma auf den rechten Weg zu bringen. Dabei habe er viele Opfer gebracht. Obwohl er sein ganzes Leben lang schwere und traurige Zeiten erlebt habe, habe er immer an seine Umma gedacht und für sie gebetet. Sogar als seine geliebte Frau Hadîdscha (r) und sein Onkel Abû Tâlib gestorben sind und sogar als er um seine verstorbenen Kinder trauerte, habe er sich weiterhin um seine Umma gekümmert.

In der Nacht vom Sonntag zum Montag werden Muslime den „Mawlîd an-Nabî“, den Geburtstag des Propheten (s) begehen. Überall feiern Muslime den Mawlîd. Diese Feiern wurden von den Gelehrten der Umma befürwortet und gefördert.

Exempel für Treue: Muhammad (s)

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt den Propheten (s) als Beispiel der Treue. Der Prophet Muhammad (s) wurde als Barmherzigkeit für die Menschheit gesandt. Mit seinem vorbildhaften Leben wurde er zu einer Frohbotschaft für verzweifelte und krisengebeutelte Menschen; sowie zu einem Licht für das verfinsterte Gewissen der Menschheit. Er sei kein unerreichbarer Mythos oder auch keine fiktive Legendenperson, die nichts mit dem üblichen Lauf des Lebens zu tun habe. Mit seinem schlichten und natürlichen Leben war er ein nachahmbares Modell für Muslime.

Einem Muslim gebühre es, das Leben des Propheten mit diesen Augen anzusehen; seine Hinterlassenschaft, die Sunna, auch mit diesen Augen zu erfassen. Allen Geschöpfen gegenüber fürsorglich und barmherzig zu sein; nicht zu lügen und sein Versprechen einzuhalten; gerecht und hilfsbereit zu sein; vergebend, geduldig und demütig zu sein; seiner Familie gegenüber liebevoll zu sein und Respekt zu zeigen; Verschwendung zu vermeiden; die Umwelt zu bewahren, seine Versprechen treu einzuhalten… All diese Werte habe der Prophet den Muslimen als schöne Sunna hinterlassen.

Geburt des Propheten (s)

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es ebenfalls um die Geburt des Propheten. Um die Bedeutung der Geburt des Propheten (s) zu verstehen, sei es notwendig, ihn selbst und die Ungerechtigkeiten seiner Zeit zu kennen. Die Periode zwischen dem ersten Menschen und Propheten Adem (a) und den an die Menschen entsandten Propheten bis Isa (a) war nicht von langer Dauer. Aber zwischen Isa (a) und dem Propheten (s) vergingen fast sechs Jahrhunderte. In dieser sogenannten Periode der Leere kamen Menschen vom richtigen Weg ab. Sie hatten keine Gewissensbisse mehr, kein Mitgefühl, verloren sich in Ungerechtigkeit, Aufruhr und Übel verschiedenster Art und überschritten so die Grenzen der Menschlichkeit.

Nur wenige belesene Menschen, die den Inhalt göttlicher Offenbarungen kannten, warteten sehnsüchtig auf den Propheten, von dem sie wussten, dass er allerlei Irrungen ein Ende bereiten werde. 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.