Frankfurt

Frankfurter Buchmesse öffnet zum 73. Mal

Die Frankfurter Buchmesse öffnet zum 73. Mal ihre Pforten. Neben zahlreichen Ausstellern sind auch der PLURAL Verlag und IslamiQ auf der Buchmesse vertreten.

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Frankfurter Buchmesse
PLURAL-Verlag und IslamiQ auf der Frankfurter Buchmesse © iQ.

Nach langer coronabedingter Pause öffnet die Frankfurter Buchmesse am Mittwoch zum 73. Mal wieder ihre Pforten. An den ersten beiden Tagen ist die Buchmesse zunächst nur für Fachbesucher geöffnet – ihre Zahl ist auf 25 000 pro Tag gedeckelt. Gastland ist in diesem Jahr Kanada.

Insgesamt sind 2000 Aussteller und Unternehmen aus 80 Ländern dabei. Mehr als 300 Autorinnen und Autoren stellen ihre Bücher vor, 1400 Veranstaltungen sind geplant. Die Buchmesse dauert bis Sonntag (24. Oktober).

Am Mittwochmorgen bildeten sich lange Schlangen am Eingang: Besucher mussten ihr elektronisches Ticket vorzeigen, ihren Impf-, Test- oder Genesenen-Nachweis vorlegen und sich mit dem Personalausweis ausweisen. In den Hallen war mehr Platz, die Gänge sind breiter als früher. Zudem finden viele Veranstaltungen – genau wie im letzten Jahr – im Internet statt.

Bei einer Auftaktveranstaltung sprach auch Jürgen Boos, Direktor der Buchmesse. „Unsere Branche lebt davon, die Öffentlichkeit zu informieren, Hintergründe auszuleuchten, Sachverhalte klarzustellen. Diese Aufgabe zu erfüllen hat einen Wert. Debatten gehen in Windeseile viral, der Ton verschärft sich, die Echokammern vibrieren. Aber um einen fundierten Beitrag leisten zu können, müssen wir vor allem eins: Einander zuhören“, sagte Boos.

Plural-Verlag und IslamiQ sind mit dabei

An der Messe nehmen unter muslimischen Verleger auch der PLURAL-Verlag zum sechsten Mal teil, der Bücher und Zeitschriften für Muslime in Europa herausgibt. In der Halle 3.1 B16 sind etliche Fachpublikationen, Lehrbücher, Kinder- und Jugendbücher, Mal- und Bastelbücher ausgestellt, darunter auch IslamiQ.

Fachbesucher können die bis zum 24. Oktober geöffnete Messe werktags und alle Besucher ab Freitag besuchen.
2019 kamen 7500 Verlage aus 104 Ländern und insgesamt mehr als 300.000 Besucher.

Kontroverse um neurechte Verlage auf Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse hat mit einer Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit begonnen. „Wir bedauern, dass einzelne Autor*innen ihre Auftritte auf der Frankfurter Buchmesse 2021 abgesagt haben“, hieß es am ersten Fachbesuchertag in einer gemeinsamen Erklärung der Buchmesse und des Börsenverein des Deutschen Buchhandels. „Ihre Stimmen gegen Rassismus und ihr Eintreten für Diversität werden auf der Frankfurter Buchmesse fehlen.“

Jasmina Kuhnke („Schwarzes Herz“) hatte ihren Auftritt auf der Messe wegen der Anwesenheit des Jungeuropa-Verlags abgesagt. Die Buchmesse rechtfertigte am Mittwoch die Entscheidung, rechte Verlage nicht auszuschließen: „Meinungs- und Publikationsfreiheit stehen für uns an erster Stelle.“ Alle Verlage, die sich im Rahmen der Rechtsordnung bewegten, dürften in Frankfurt ausstellen – „auch wenn wir ihre Ansichten nicht teilen“. Verlage oder ihre Produkte zu verbieten, sei in einem Rechtsstaat Aufgabe von Gerichten. (dpa, iQ)