Moscheegemeinden

Christlich-Muslimische Initiative begrüßt Gebetsruf in Köln

Die Christlich-Muslimische Friedensinitiative hat die Möglichkeit eines öffentlichen Gebetsruf der Moscheegemeinden in Köln begrüßt.

21
10
2021
Gebetsruf Minarett,
Minarett, Gebetsruf © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Christlich-Muslimische Friedensinitiative (CMFD) hat die Möglichkeit eines öffentlichen Gebetsruf der Moscheegemeinden in Köln begrüßt. Der Schritt der Stadt Köln trage der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit Rechnung, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Erklärung. Oberbürgermeisterin Henriette Reker habe damit ein Zeichen der Akzeptanz der Religion gesetzt.

Auch Bundespräsident Steinmeier habe am 25. Tag der Offenen Moschee den Wunsch ausgesprochen, „dass den Beiträgen, die Muslime aus ihrem Glauben heraus für unsere Gesellschaft erbringen, die Wertschätzung zuteilwird, die sie verdienen“.

Der CMFD beteilige sich seit vielen Jahren mit Initiative an der Gestaltung des Gemeinwesens und stehe ebenfalls dafür ein, „dass die Moscheen und ihre Gläubigen selbstverständlich in die Mitte unserer demokratischen, religiösen und vielfältigen Gesellschaft gehören“, heißt es weiter. „Wir begrüßen die Initiative von Frau Reker als Zeichen des Respekts in einem Land der vielen Religionen und Bekenntnisse und wünschen uns weitere solcher Signale aus den Kommunen“, so der CMFD.

Die CMFD ist ein loser Zusammenschluss christlicher und muslimischer Gemeinschaften. Zum ihm gehören die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee, Pax Christi deutsche Sektion, die DITIB, die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), der Verband islamischer Kulturzentren sowie der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). (KNA/iQ)

Leserkommentare

Vera sagt:
Vielleicht sollten besser die modernen Chancen durch Digitalisierung zukünftig genutzt werden. Jeder (m/w/d) bekommt seine gewünschte Gottes-App oder Religions-App auf das Smartphone geschickt, ob nun Glockenläuten von der Kirche seiner Wahl oder arabischer Minarett-Sprechgesang vom Muezzin seiner Wahl - oder was auch immer. Und gerne vom Feinsten. Der Hörer (m/w/d) kann dann pünktlich dem Hirten seiner Wahl frönen und sich spirituell ausrichten - ganz ohne Beschallung der Nachbarweide. Islam goes Internet. Religiöse Prunkbauten werden zu Orten stiller Andacht, Erbauung und Einkehr. Fritz Schramma, früherer OB in Köln, erinnerte übrigens daran, daß bei der Kölner Zentralmoschee-Planung mit der Stadt "sehr strenge Bedingungen verabredet" wurden: "Dazu gehörte, dass es keine Muezzin-Rufe zum Gebet geben wird." Ihn stört auch der von Ankara aus gesteuerte Türkisch-Islamische Moscheeverein Ditib, der sich an viele Verabredungen nicht gehalten habe und überall sehr expansiv auftritt. Die Soziologin Necla Kelek erklärte in 'Bild', der Muezzinruf sende "eine Ideologie, eine bestimmte Richtung", mit dem "religiöse Slogans verkündet" würden. Ahmad Mansour sagt: "Die Betreiber der Moschee wollen Sichtbarkeit. Sie feiern den Muezzin als Machtdemonstration über ihre Viertel". Die Frankfurter Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter zeigte sich im 'Deutschlandfunk' zum Muezzinruf besorgt, denn vor allem Geflüchtete hätten damit sogar teils traumatische Erfahrungen gemacht. Ich kann das gut nachvollziehen, denn als ich während einer schönen Zypern-Reise plötzlich lautstark und eindringlich diesen autoritären, monotonen Moschee-Sprechgesang hören mußte, wirkte er auf mich leicht bedrohlich und wie eine Bevormundung; er ging mir durch Mark und Bein. Sowas brauche ich wirklich nicht. Da können mir irgendwelche Initiativen viel erzählen, wenn der Tag lang ist.
22.10.21
2:48