Bangladesch

Sieben Rohingya in Flüchtlingslager erschossen

Einen Monat nachdem Mord an einem führenden Rohingya-Sprecher, sind nun weitere sieben Rohingya in einem Flüchtlingslager erschossen worden.

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10
2021
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Myanmar - Rohingya-Muslime
Rohingya-Muslime @ RohingyaMuslim/flickr 2.0/CC

In einem Lager für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch sind sieben Männer von Unbekannten erschossen worden. Vier von ihnen erlagen gleich am Tatort vor einer Islam-Schule im Camp 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Dhaka ihren schweren Verletzungen. Drei weitere starben in einem Krankenhaus, wie ein örtlicher Behördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilte. Die Toten seien Lehrer und Schüler der Schule gewesen. Das Tatmotiv sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, nach weiteren mutmaßlichen Tätern werde noch gesucht. Die Tat geschah weniger als einen Monat, nachdem ein prominenter Rohingya-Sprecher, der sich international für Menschenrechte eingesetzt hat, in dem überfüllten Lager ebenfalls von Unbekannten erschossen worden ist.

Hunderttausende muslimische Rohingya waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem mehrheitlich buddhistischen Heimatland Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie nun in überfüllten Lagern. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.

UNHCR verurteilt die Verbrechen an Rohingya aufs Schäfste

Der international bekannte Sprecher der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch, Mohib Ullah, war zuvor in Cox’s Bazar nahe der Grenze zu Myanmar ermordet worden. Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR zeigte sich nach dem Vorfall „Tief getroffen und traurig“ und verurteilte das Verbrechen. Das UNHCR rief die Behörden Bangladeschs auf, in dem Mord umgehend zu ermitteln und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Das UNHCR hatte danach sein Personal zur Unterstützung der Rohingya in dem Flüchtlingslager in Cox’s Bazar verstärkt. Dabei gehe es neben praktischer Hilfe auch um psychologische Unterstützung, hieß es.

Mohib Ullah war am 29. September erschossen worden. Er hatte die Interessen seiner 2017 vor den Streitkräften Myanmars nach Bangladesch geflohenen Landsleute auch international vertreten und versucht, Verbrechen an der muslimischen Volksgruppe zu dokumentieren. (dpa, iQ)