Hannover

Studie: Jugendliche haben weniger Vorurteile gegenüber Islam

Jüngere Menschen haben laut der Jugend-Studie „Perspektiven auf Gesellschaft, Religion und Islamdebatte“ weniger Vorurteile gegenüber dem Islam. 

09
11
2021
Symbolbild: Islam, Studie © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.
Symbolbild: Islam, Studie © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Jüngere Menschen haben einer neuen Studie zufolge weniger Vorurteile gegenüber dem Islam als ältere. Dies gelte noch mehr für Mädchen als für Jungen, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) in Hannover mit. Auch Jugendlichen deren Eltern eine höhere Bildung hätten, hätten weniger Vorurteile, hieß es: ebenso solche, die allgemein zufrieden mit dem demokratischen System seien.

Die Ergebnisse im Einzelnen sollen am Mittwoch im Rahmen der jährlichen Fachtagung des Kompetenznetzwerks Islam- und Muslimfeindlichkeit erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Für die repräsentative Jugend-Studie „Perspektiven auf Gesellschaft, Religion und Islamdebatte“ wurden den Angaben zufolge von Februar bis April 2021 Jugendliche im Alter von 14 bis 29 Jahren anhand eines Online-Fragebogens befragt. Daneben wurde eine Sonderstichprobe unter in der Evangelischen Jugend aktiven Jugendlichen gezogen.

Studie: Jeder Dritte nimmt den Islam als Bedrohung wahr

Die Mehrheit der Deutschen hat offenbar eine differenzierte Sicht auf den Islam und seinen Platz in der Gesellschaft. Das hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ im Juni berichtet. 65 Prozent der Befragten finden es danach richtig, dass das Recht auf freie Religionsausübung für Muslime genauso gilt wie für Christen und Angehörige anderer Religionen; 18 Prozent schließen sich dieser Meinung nicht an.

28 Prozent der Deutschen nehmen den Islam als Bedrohung wahr, eine Mehrheit von 63 Prozent gibt dagegen an, dass nur von bestimmten Gruppen innerhalb des Islam eine Bedrohung ausgehe, während 5 Prozent gar keine Bedrohung sehen. Geht es um die Einschätzung terroristischer Gewalt durch Täter, die behaupten, im Namen des Islam zu handeln, vertreten 24 Prozent der Befragten der Meinung, dass diese Gewalt fest mit dem Islam verbunden sei. Noch weniger (14 Prozent) meinen, dass diese Gewalt nichts mit der Religion zu tun habe. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Vera sagt:
Jugendliche haben auch weniger Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe - ganz im Gegensatz zum Islam. Im Islam gibt es eine weithin verbreitete Feindlichkeit gegenüber nicht-heterosexuell liebenden Menschen. Fast alle LGBTIQ-Menschen nehmen den Islam als Bedrohung wahr. Und diese haben natürlich auch eine differenzierte Sicht auf den Islam und seinen Platz in der Gesellschaft. Von einem unumschränkten Recht auf freie Religionsausübung für radikale Muslime kann in einer freien Gesellschaft ein vernünftiger Mensch wohl kaum reden. Daß homophobe Gewaltanwendung durch fanatische Islamanhänger nichts mit Religion zu tun haben soll, entstammt eher irgendwelchen Fabeln oder frommen Märchen. Der Islam war und ist eine umstrittene Religion mit dunklen Schattenseiten, die nach wie vor von einem großen (politischen) Machtstreben erfüllt ist. Um davon abzulenken, werden alle Register gezogen. Gott sei Dank gibt es auch kritische Muslime, die das ganz genau wissen und bestätigen können.
09.11.21
17:59