Freitagspredigten, 03.12.2021

Häusliche Gewalt, Hindernisse, Erlernen des Korans

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Häusliche Gewalt. Die Familie sollte ein sicherer Hafen sein, in den man sich jederzeit zurückziehen könne. Leider sei das aber nicht immer der Fall. Es gibt viele Menschen, die in der eigenen Familie mit Gewalt konfrontiert seien. Opfer dieser Gewalt seien meistens Frauen und Kinder. Die Lockdowns während der Pandemie haben zudem zu einem Anstieg von häuslicher Gewalt geführt.

Der Islam verbiete jede Form von Gewalt, egal ob körperlich oder psychisch, und egal von wem sie ausgehe oder gegen wen sie sich richte. Gewalt anzuwenden, entspreche nicht der Veranlagung des Menschen und beschmutze seine Würde. Unrecht gegenüber Frauen, Männern, Kindern und älteren Menschen, und auch gegenüber Tieren oder Pflanzen, also kurz: gegenüber allen Lebewesen, mache das Leben unerträglich.

Und wenn zur Begründung für so ein schändliches Verhalten auch noch Koranverse oder Hadithe herangezogen werden, werde das Ganze noch schwerwiegender. Deshalb sollte die Gesellschaft auf jede Art von Gewalt reagieren und sich gegen sie stellen.

Hindernisse überwinden

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Behinderungen. Seit Adam und Eva werde die Menschheit verschiedensten Prüfungen unterzogen. Dies werde auch bis zum jüngsten Gericht weitergehen. Manche Menschen werden mit ihrem Besitz, manche mit ihren Kindern und manche mit ihrem eigenen Leib geprüft. Manche werden auf dem Weg ihrer Gottesdienerschaft auch mit einer physischen Behinderung geprüft. 

Statistiken zufolge bilden Menschen mit Behinderung ungefähr 10 % der Bevölkerung von Deutschland. Die religiöse und menschliche Aufgabe eines Muslims bestehe darin, diesen Geschwistern Bildungsmöglichkeiten zu präsentieren; ihnen passende Lokalitäten vorzubereiten; sie in Bereichen, wo sie sich verwirklichen können, zu beschäftigen; und von ihren Begabungen und Fähigkeiten zu profitieren.

Erlernen des Korans

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Lesen und Lehren des Korans. Um den Wert des Korans zu beschreiben, reichen Bände nicht aus. In diesem Lichte könne man sagen: Je mehr man sich mit dem Koran beschäftigt, desto größer sei der materielle und geistige Gewinn, der einem zuteil werde. Es gebe viele Wege, sich mit dem Koran zu befassen. Zweifellos sei die wichtigste und einfachste Art von allen das Lesen dieses Buches. Das Lesen des Korans sei ein gottesdienstlicher Akt, der einen hohen Verdienst bei Allah auslöse.

Doch nicht nur die eigene Beschäftigung mit dem Koran haben ihren eigenen Verdienst bei Allah. Auch die Bemühung darum, dass andere Menschen ebenfalls den Koran lesen und sich mit ihm auseinandersetzen, habe einen noch viel höheren Wert . Vor allem in Zeiten, in der die Religion mit großen Schwierigkeiten konfrontiert werde und die Erziehung der Kinder schwierig sei, seien der Ertrag und Verdienst solcher Bemühungen um ein Vielfaches höher als sonst.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.