Ein Mann hat am Sonntagmorgen einen abgetrennten Schweinekopf vor die Dortmunder Selimiye Moschee abgelegt. Der Staatsschutz ermittelt.
In Dortmund wurde die DITIB Selimiye Moschee Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Ein Unbekannter hat einen Schweinekopf am Eingangstor des Moscheegeländes befestigt. Die Gemeinde machte den Fund am Sonntagmorgen und alarmierte sofort die Polizei. Der Staatsschutz hat den Fall übernommen.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 04:32 Uhr „hat ein unbekannter Täter einen Schweinekopf an das Eingangstor der Eving Selimiye Moschee angebracht und danach sogar ein Selfie gemacht“, zeigt sich die Gemeinde besorgt. „Diese abscheuliche und widerliche Tat verurteilen wir als Vorstand auf das Schärfste. „Wir dürfen als Bürgerinnen und Bürger in Eving bzw. Dortmund nicht zulassen, dass Rassismus, Islamfeindlichkeit und Rechtsextremismus unser friedliches Zusammenleben beeinträchtigen“, so der Vorstand der Selimiye Moschee.
Nach dem Angriff auf die Moschee kamen der Bezirksbürgermeister Oliver Stens sowie der Landtagsabgeordneten Volkan Baran persönlich zur Moschee vor Ort und bekundeten Solidarität mit der Gemeinde. „Wir wollen uns auch bei unserem Bezirksbürgermeister und dem Landtagsabgeordneten für ihre Unterstützung bedanken“, so der Vorstand weiter.
Eine Moscheebesucherin äußerte sich ebenfalls auf Social Media empört über die Tat. „Islamfeindlichkeit und rechter Terrorismus bedroht unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft in Gänze. Ich habe Angst, die Moschee zu betreten“, so die Moscheebesucherin.
Immer häufiger kommt es zu Angriffen auf Moscheen auf ähnliche Art und Weise. Vergangenes Jahr in Mai wurde in Baden-Württemberg ein Schweinekopf an die Tür der Fatih Moscheen angebracht. Auch damals machten die Täter Aufnahmen von der Tat. In Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern legten Unbekannte im Juli einen abgetrennten Schweinekopf vor einem Fenster des Islamischen Kulturzentrums ab.
Ein Schweinekopf war Ende Mai 2019 in Mönchengladbach auf dem Gelände der Ar-Rahman Moschee „Islamischer Kulturverein“ mit mehreren Blutbeutel platziert worden. Im Januar dieses Jahr verurteilte das Gericht den Täter zu vier Monaten Haft auf Bewährung. Das Amtsgericht sprach den mehrfach vorbestraften rechtsextremen 41-Jährigen wegen Anstiftung zur Beleidigung schuldig.