Rohingya

Junta in Myanmar blockiert lebenswichtige Hilfslieferungen

Die Militärjunta in Myanmar blockiert nach Angaben von Menschenrechtlern dringend benötigte Hilfslieferungen für Menschen in Krisengebieten.

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2021
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Myanmar Rohingya
Myanmar Flüchtlingslager © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Die Militärjunta in Myanmar blockiert nach Angaben von Menschenrechtlern dringend benötigte Hilfslieferungen für Millionen Menschen in allen Teilen des Krisenlandes. Die Generäle verweigerten Bürgern, die unter den Folgen des Militärputsches von Anfang Februar litten, „herzlos lebensrettende Hilfe, anscheinend als eine Form der Bestrafung“, teilte die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) am Montag mit. Damit habe sie eine „landesweite humanitäre Katastrophe“ ausgelöst.

Myanmar versinkt in Chaos und Gewalt

Das Militär habe in den vergangenen Monaten nicht nur neue Reisebeschränkungen für humanitäre Helfer verhängt, sondern auch Zufahrtsstraßen und Hilfskonvois blockiert, Vorräte zerstört, Helfer angegriffen und Telekommunikationsdienste abgeschaltet. HRW forderte die Vereinten Nationen, die Staatengemeinschaft Asean und Regierungen in der Region auf, Druck auf die Generäle auszuüben, damit die Hilfen die Bedürftigen erreichen könnten.

Das frühere Birma versinkt seit einem Umsturz in Chaos und Gewalt. Das Militär hatte die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und regieren seither mit eiserner Faust. Jeder Widerstand wird mit brutaler Härte unterdrückt.

Laut HRW sind wegen der Krise derzeit mehr als 284 000 Menschen auf der Flucht. Etwa 22 000 davon seien nach Indien und Thailand geflohen. In Gebieten, in denen ethnische Minderheiten wie die Rohingya lebten, werde verstärkt gekämpft. Dabei komme es auch zu Kriegsverbrechen.

Nach UN-Schätzungen wird sich die Zahl der Menschen in Myanmar, die Hilfe benötigen, von einer Million vor dem Putsch auf 14,4 Millionen im kommenden Jahr erhöhen, ein Drittel davon Kinder. Etwa 25 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung – könnten dann unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben. (dpa/iQ)