China

Weitere Länder boykottieren Olympische Winterspiele

Wegen anhaltenden Menschenrechtsverletzungen Chinas an den muslimischen Uiguren wollen neben den USA auch Australien, Großbritannien und Japan die Olympischen Winterspiele in Peking boykottieren.

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Olympische Winterspiele Uiguren
Winterspiele 2022 in Peking © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Nach den USA haben Australien, Großbritannien und jetzt auch Japan einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking angekündigt. Als Gründe nannte Australiens Premierminister Scott Morrison am Mittwoch den Zusammenbruch der Beziehungen mit China sowie die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren und andere Minderheiten. Chinas Botschaft in Canberra bezeichnete die Boykott-Ankündigung als „nicht hilfreich für die Reparatur der Beziehungen zwischen den beiden Nationen“.

Der britische Premierminister Boris Johnson sagte am Mittwoch im Unterhaus in London, es werde erwartet, dass kein Minister und kein Regierungsvertreter teilnimmt. „Es wird im Effekt einen diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking geben“, so Johnson laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Sport-Boykotte halte er indes für falsch.

Unterdessen bezeichnete die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit den am Montag verkündeten Teilboykott der Winterspiele als „starke und unmissverständliche Botschaft“ an Chinas Regierung. Die Entscheidung zeige das „unerschütterliche Engagement der USA für Religionsfreiheit“, erklärte der Vizevorsitzende der Kommission, Nury Turkel. Der olympische Geist werde von Peking durch „systematische und andauernde Verletzungen der Religionsfreiheit muslimischer Uiguren, tibetischer Buddhisten, Christen und Falun-Gong-Mitglieder verraten“.

Menschenrechtler: Olympische Winterspiele nicht im TV übertragen

Dagegen bezeichnete der republikanische Abgeordnete und Experte für Religionsfreiheit und Menschenrechte, Chris Smith, den Boykott als „äußerst schwache Geste gegen ein völkermörderisches Regime“. Chinas Regierung hatte schon im November Gegenmaßnahmen angekündigt, falls die USA die Spiele boykottieren sollten.

Die Olympischen Winterspiele sollen vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen werden. In der Debatte hatten zuvor zahlreiche Menschenrechtsorganisationen die großen Olympia-Sender wie ARD und ZDF aufgefordert, ihre geplanten TV-Übertragungen zu streichen. In einem offenen Brief warnten die Gruppen, die sich für Minderheiten wie Uiguren und Tibeter einsetzen, die Sender davor, sich zum „Komplizen Chinas“ zu machen und die Menschenrechtslage in dem Land weiter zu verschlechtern. (KNA, iQ)