Rassistische Inhalte in Lehr- und Kinderbüchern sind keine Einzelfälle. Erneut gibt es viel Kritik im Netz. Ein Verlag kündigt eine interne Untersuchung an.
Eine Matheaufgabe für die 9. Klasse stößt derzeit auf den sozialen Medien auf heftige Kritik. Viele Nutzer sozialer Medien zeigten sich aufgrund der Tatsache, dass die Aufgabe in einem Unterrichtsheft vorkommt, schockiert.
Konkret geht es um die Aufgabenstellung, dass ein Junge namens Ahmet, häufig 1-€ und 2-€ Münzen braucht und deswegen bei einem Dealer einen 10-€ Schein wechselt. Für viele Nutzer sei diese Fragestellung rassistisch, da Ahmet das Geld auch bei einem Bäcker oder im Schulkiosk wechseln kann.
Auf Anfrage von IslamiQ erklärte der Cornelsen Verlag, dass es sich dabei um keinen Inhalt aus einem Lehrbuch handelt, sondern um einen Aufgabenblatt, welches von einem Lehrpersonal erstellt worden ist. „Unser Anliegen ist es, entschlossen für einen diskriminierungsfreien Unterricht und eine moderne, weltoffene Gesellschaft einzutreten. Dabei betrachten wir es als unsere Aufgabe, Vielfalt in Schule und Unterricht zu stärken und ein respektvolles Miteinander zu fördern“, erklärte die Pressesprecherin gegenüber IslamiQ.
Dieses Arbeitsblatt für Mathematik habe ich eben zugeschickt bekommen und bin sprachlos. Wenn wir #Rassismus im Schulsystem anprangern, dann meinen wir auch immer Aufgaben, in denen Migrant*innen in Stereotypen dargestellt werden.
— Bahar Aslan (@BaharAslan_) December 21, 2021
Am Wochenende sorgte ein weiteres Kinderbuch für Aufruhr in den sozialen Medien. Das Kinderbuch „Lippels Traum“ von Paul Maar, erschienen im Oettinger Verlag, wird kritisiert, da es islamfeindliche Inhalte aufweist. In einem Abschnitt erzählt einer der muslimischen Charaktere ihrem Kameraden, dass sie während ihres Urlaubs in der Türkei von ihrer Tante geschlagen worden sei, weil sie auf der Straße kein Kopftuch getragen habe. Solchen Aussagen vergiften für viele Nutzer das gesellschaftliche Klima, da Vorurteile bereits in den Kinderköpfen entstehen“, erklärten Twitter-User.
#Islamfeindlichkeit im Kinderbuch „Lippels Traum“ von #PaulMaar. #Vorurteile entstehen bereits in den #Kinderköpfen. pic.twitter.com/mSIJctJ2CJ
— Ömer Igac (@omerigac) February 13, 2015