Nach Protesten von Menschenrechtsorganisationen will Indonesien nun ein Boot mit verfolgten muslimischen Rohingya-Geflüchtete aufnehmen. Es handelt sich vor allem um Kinder und Frauen.
Nach internationalem Druck erlaubt Indonesien den 120 Menschen an Bord eines havarierten Rohingya-Flüchtlingsboots die Einreise. Man gewähre ihnen „im Namen der Menschlichkeit“ Zuflucht, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag laut englischsprachigen indonesischen Medien.
In den vergangenen zwei Tagen hatten die Behörden des mehrheitlich muslimischen Indonesien die vor der Küste Acehs havarierten muslimischen Rohingya-Flüchtlinge zwar eine Versorgung mit Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten zugesagt, ihre Aufnahme aber abgelehnt. Das UN-Flüchtlingshochkommissariat und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verlangten eine Aufnahme der Flüchtlinge.
Mehr als 700.000 Rohingya-Muslime wurden im August 2017 aus dem buddhistisch geprägten Myanmar mit brutaler Gewalt der Armee nach Bangladesch vertrieben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat inzwischen ein Verfahren wegen Völkermordes gegen Myanmar eingeleitet. Immer wieder versuchen Rohingya aus Myanmar wie auch aus den Flüchtlingslagern in Bangladesch, in Booten über den Golf von Bengalen nach Thailand, Malaysia und Bangladesch zu fliehen. Hunderte Menschen sind laut Menschenrechtsorganisationen bei der Flucht in oft kaum seetüchtigen Booten ertrunken. (KNA, iQ)