ISLAMFEINDLICHKEIT IN EUROPA

European Islamophobia Report 2020 veröffentlicht

Der „European Islamophobia Report 2020“ wurde veröffentlicht. Darin wird die Lage und Entwicklung von islamfeindlichen Einstellungen in 31 Ländern dargestellt.

05
01
2022
Bericht zur Islamfeindlichkeit in Europa
European Islamophobia Report 2020 © EIR, bearbeitet by iQ.

Der „European Islamophobia Report (EIR)“ für das Jahr 2020 wurde vor Kurzem veröffentlicht. Herausgegeben wird der Report von den Politikwissenschaftlern Dr. Farid Hafez und Enes Bayraklı. Neben allgemeinen Ergebnissen zur Lage und Entwicklung von Islamfeindlichkeit in Europa, enthält der Report auch 31 Länderberichte. Diese wurden von insgesamt 37 Wissenschaftlern, Experten und Aktivisten der Zivilgesellschaft aus verschiedenen europäischen Ländern zusammengetragen und verfasst.

Das Titelbild des diesjährigen Berichts zeigt den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der hart gegen Muslime und ihre Institutionen in Frankreich vorgegangen sei. „Mit dem „Gesetz gegen Separatismus“ hat die Regierung Macrons die Islamfeindlichkeit weiter institutionalisiert und einen autoritären Stil angenommen“, heißt es im Bericht. In Frankreich kam es zu immer mehr polizeilichen Durchsuchungen, zu Räumungsdrohungen sowie zur Schließung von Moscheen, Schulen und einer Menschenrechtsorganisation, die Muslime in Frankreich gegen Rassismus und Diskriminierung verteidige.

Rechtsextremisten verbreiten islamfeindliche Haltung

Die Experten im Jahresbericht kommen zu dem Entschluss, dass sich der antimuslimische Rassismus auf dem gesamten Kontinent verschlechtert hat.  Auch wenn die rechtsextremen Parteien (bisher) keine großen Wahlerfolge verbuchen konnten, ist es ihnen doch gelungen, ihre feindselige Haltung gegenüber Muslimen und Migranten zu verbreiten. 

Laut dem Bericht gebe es aber auch Lichtblicke. In Deutschland, wo mehr als fünf Millionen Muslime leben, hat die neue Regierungskoalition betont, dass Deutschland ein „modernes Einwanderungsland“ sei.

Steigende Islamfeindlichkeit während Pandemie

Das Jahr 2020 war von der Corona-Pandemie geprägt, die ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Islamfeindlichkeit hatte. Die Lockdowns hatten positive und negative Seiten. Zum einen nahm die Zahl der physischen islamfeindlichen Angriffe ab, jedoch erreichte die islamfeindliche Hetze in den sozialen Medien eine neue Ebene. So wurden in Deutschland 901 Angriffe auf Muslime erfasst, von denen 146 Angriffe auf Moscheen gerichtet waren.

Der European Islamophobia Report erscheint seit 2015 jährlich. Im Jahresbericht werde dargelegt, wie führende europäische und internationale Institutionen die unterschiedlichen Dimensionen der Islamfeindlichkeit aufgreifen. Anschließend analysiere man Maßnahmen zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit.

Leserkommentare

evergreen sagt:
Unbestreitbar gibt es schlimme Islamfeindschaft in Europa. Bei Nachfolgendem ist mitzubedenken, dass ich Vieles am Islam sehr attraktiv finde und mustergültige muslimische Schüler und Eltern erlebt habe und mich häufig bei IslamiQ entsprechend äußerte. Muslimische Schüler, die keinen Koran haben und kein Arabisch können, können sich meine unterschiedlichsten Koranausgaben ausleihen. Doch unerträglich finde ich es, wie IslamiQ – genauso wie der politische Mainstream – pauschal Islamophobie diffamiert und nicht zwischen Islamfeindschaft und Islamophobie differenziert. Ich habe Sorge vor manchen jüdischen und christlichen Kreisen, die mit „religiösen“ Gründen ein Großisrael fordern. Aufgrund dieser Sorge bin ich noch lange kein Antisemit. Umgekehrt halte ich es für grundverkehrt und gefährlich, wenn viele islamischen Kreise und hilflose deutsche Politiker Sorgen mit der Keule „Islamophobie“ unterdrücken und diffamieren wollen und dadurch sich um eine echte Aufarbeitung der Probleme herumdrücken. Auch hier zeigt sich oft eine krankhafte Angst vor offener Diskussion. Sorgen sind schon deshalb angebracht, weil weltweit die meisten Terroranschläge und religiöser Zwang in islamischen Ländern erfolgen und ich viel zu oft in Deutschland erlebe, dass es keine echte Distanzierung gibt. (Hier kann ich leider nicht konkret werden.) Wenn in einer deutschen Moschee gepredigt wird > Juden haben ein Lebensrecht, wenn sie uns (den Muslimen) nützen“ < und anschließend solche Predigt nicht problematisiert wird, hat man zurecht Sorgen. Wenn in einem muslimischen Verein in Deutschland offen gesagt wird, dass Glaubensabfall real hier und jetzt nach dem Koran mit dem Tod geahndet werden muss, und dann sich niemand zu widersprechen traut, habe ich berechtigte Sorgen. Wenn ich aus deutschen Schulen berichten will, wie manche muslimischen Schüler andere „religiös“ mobben (Nötigung zum Kopftuchtragen, Verzicht auf Essen von Wurst und Trinken im Ramadan, usw. usf.) und dann Imame nur abstreitend den Kopf schütteln und nicht zulassen, dass anschließend konkret Ross und Reiter genannt werden, bekommt man Sorgen. Wenn in einem islamischen Verein in Deutschland der Vereinsvorsitzende Morddrohungen gegen eine andersdenkende muslimische Vordenkerin verharmlosend runterspielt, bekommt man Sorgen. Nicht alle Sorgen und Phobien sind krankhaft. IslamiQ würde an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn es nicht nur die Muslime als Opfer darstellte, sondern offensiv dazu erziehen würde, dass Muslime auch muslimischen Rassismus in Öffentlichkeit und Schulen sofort benennen und bekämpfen. Auch hier könnte IslamiQ vorbildlich aktiv werden. Das habe ich bisher vermisst. Und wenn Politiker oder viele christliche Theologen Menschen mit den angesprochenen Sorgen pauschal diffamieren, steckt dahinter zu oft eine krankhafte Angst und Unfähigkeit, sich ernsthaft und offen mit Sorgen und Problemen auseinanderzusetzen. Pauschale Rufe wie „Vorurteil, Vorurteil !„ wirken unglaubwürdig, wenn faul und feige die Überprüfung der gemeldeten Sachverhalte unterlassen wird.
06.01.22
23:30
grege sagt:
Der Bericht ist u.a. von Hafez verfasst worden, der Kontakt und Umgang mit Personen sowie Verbänden aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft pflegt. Sponsor dieser Pamphletes ist ein türkischer Thinktank, der Erdowahn nahesteht. Selbst die manchmal naiv agierende EU hat sich Gott sei Dank nicht mehr an der Finanzierung beteilitgit, was Ali Mete wieider einmal gerne verschweigt. In dem Bericht werden selbst Muslime als islamfeindlich verleumndet, die lediglich ein anderes Islamverständnis vertreten. Daher sind eher die Autoren sowie Gesinnungsgenossen wie Ali Mete im rassistischen und fremdenfeindlichen Umfeld zu verorten. Schade für die Bäume,die für die Papierherstellung dieses Pamphletes weichen mussten.
07.01.22
23:04