Uiguren

Kritik an Tesla wegen neuen Geschäfts in Xinjiang

Seit Jahren werden in Xinjiang bis zu 1,5 Millionen Uiguren in Umerziehungslagern inhaftiert und gefoltert. Nun eröffnet Tesla ein neues Geschäft in dieser Region und sorgt für Kritik.

05
01
2022
0
Symbolbild: Tesla Geschäft © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Tesla Geschäft © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Der US-Elektroauto-Hersteller Tesla ist wegen der Eröffnung eines neuen Geschäfts in der chinesischen Region Xinjiang in die Kritik geraten. Menschenrechtlern und westlichen Regierungen zufolge unterdrückt Peking dort mit Hilfe von sogenannten Umerziehungslagern und Zwangsarbeit die muslimische Minderheit der Uiguren. China bestreitet dies.

Der republikanische US-Senator Marco Rubio kritisierte die Eröffnung von Teslas neuem Laden in Xinjiangs Hauptstadt Urumqi. „Staatenlose Firmen helfen der kommunistischen Partei Chinas, Völkermord und Versklavung in der Region zu vertuschen“, schrieb er auf Twitter.

Eine Sprecherin von US-Präsident Joe Biden erklärte am Dienstag auf Nachfrage, sie wolle sich nicht zu einzelnen Firmen äußern. Die Regierung sei aber klar der Meinung, dass die Privatwirtschaft die «Menschenrechtsverletzungen und den Völkermord in Xinjiang» ablehnen sollte. Firmen, die über Geschäfte in China zur Zwangsarbeit oder Menschenrechtsverletzungen beitrügen, würden zur Rechenschaft gezogen, warnte sie. Die USA haben wegen der Situation in Xinjiang bereits Sanktionen verhängt und können auf Basis eines jüngst beschlossenen Gesetzes auch Importe von dort untersagen.

Tesla hatte die Eröffnung des Ladens am 31. Dezember über die chinesische Social-Media-Plattform Weibo verkündet. Vor dem neuen Showroom in Urumqi hatte Tesla bereits Ladestationen in der Region installiert. Viele internationale Autohersteller sind seit langem in Xinjiang aktiv. Volkswagen betreibt dort sogar ein Werk, wofür der Autobauer in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten ist. China ist für die Hersteller ein wichtiger Markt.

Für internationale Unternehmen wird es zunehmend schwierig, im Spannungsfeld zwischen ausländischen Sanktionen und Menschenrechtsverstößen in China zu operieren. Erst kürzlich kündigte der US-Chiphersteller Intel an, keine Waren und Dienstleistungen aus Xinjiang mehr nutzen zu wollen. Auf starke Kritik und Boykottaufrufe aus China folgte jedoch umgehend eine Entschuldigung des Konzerns auf Weibo. (dpa, iQ)