Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Schändung muslimischer Gräber im nordrhein-westfälischen Iserlohn als „Schande“ bezeichnet.
Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Schändung muslimischer Gräber im nordrhein-westfälischen Iserlohn als „Schande“ bezeichnet. Die Würde der Toten und der Trauernden werde im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten, und wer dies tue, dem fehle der Anstand, schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Sie erinnerte in dem Zusammenhang auch an wiederkehrende Angriffe auf jüdische Friedhöfe in Deutschland.
Nach Polizeiangaben hatten Unbekannte in der Zeit des Jahreswechsels auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs in Iserlohn rund 30 Grabsteine umgeworfen. Sie beschädigten zudem Dekorationselemente und Pflanzen. Der Staatsschutz ermittelt wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung. Die Tat hatte bundesweit Empörung ausgelöst.
„Wie wir mit unseren Toten umgehen, sagt etwas über unseren Respekt vor dem Leben“, betont Käßmann. Dass Muslime ihre Toten inzwischen in Deutschland und nicht in ihren jeweiligen Herkunftsländern bestatten ließen, sei ein „Zeichen der Beheimatung“. (KNA/iQ)