Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sind Teile eines Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch niedergebrannt.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sind Teile eines Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch niedergebrannt. Bei dem Feuer in einem Lager bei der Stadt Cox’s Bazar am Wochenende verloren über 3.600 Angehörige der muslimischen Minderheit ihre Unterkünfte. „Unsere Angst gilt nicht nur dem, was diesmal passiert ist, sondern dass zukünftige Brände noch größere Zerstörung anrichten und Menschenleben kosten werden“, so der Landesdirektor des „Norwegischen Flüchtlingsrats“ in Bangladesch, Roberto Vila-Sexto, in einer am Montag veröffentlichten Presseerklärung.
Der Flüchtlingsrat fordert, den Rohingya einen „sicheren und würdigen Unterschlupf“ zu bieten. Dazu sollen die Lager mit feuerhemmendem Material wieder aufgebaut und der Stacheldrahtzaun, „der die Lager trennt und die Flucht von Menschen, die vor den Flammen fliehen, verlangsamt“, entfernt werden.
Die Ursache des Brandes ist demnach noch unklar. In den Lagern sind nur Notunterkünfte aus leicht entflammbarem Bambus und Planen erlaubt. Brände brechen in den Lagern immer wieder aus. Am 2. Januar brannten in einem der Lager mehr als 20 Häuser und ein Gesundheitszentrum nieder. Im März 2021 kamen bei einem Großbrand 15 Geflüchtete ums Leben und Tausende verloren ihre Unterkünfte.
Mehr als 700.000 Rohingya-Muslime wurden August 2017 aus dem mehrheitlich buddhistisch geprägten Myanmar von der Armee mit brutaler Gewalt nach Bangladesch vertrieben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat inzwischen wegen Völkermord ein Verfahren gegen Myanmar eingeleitet. (KNA/iQ)