Am Dienstag stimmte der französische Senat für ein Kopftuchverbot bei Sportwettkämpfen. Der umstrittene Antrag wurde zuvor von der Regierung abgelehnt.
Der französische Senat hat für ein Kopftuchverbot bei Sportwettbewerben gestimmt, da die Neutralität auf dem Spielfeld gewährleistet werden müsse. Die umstrittene Entscheidung, die eigentlich von der Regierung von Emmanuel Macaron abgelehnt wurde, wurde nach einer Abstimmung der Senatoren im Oberhaus des Parlaments mit 160 zu 143 Stimmen angenommen.
Mitglieder der Partei Les Republicains änderten den Gesetzesvorschlag, der ursprünglich die Beseitigung „religiöser Symbole“ vorsah, in ein ausdrückliches Verbot des „Tragens des Schleiers“. „Heute besteht Rechtsunsicherheit über das Tragen religiöser Symbole, und es ist notwendig, dass der Staat die Regeln klar definiert“, heißt es in dem Änderungsantrag. „Wenn das Tragen des Schleiers nicht ausdrücklich verboten wird, könnte es zum Entstehen von Sportvereinen kommen, die bestimmte religiöse Zeichen fördern.“
Eine Kommission, die sich aus Mitgliedern des Senats und des Unterhauses zusammensetzt, soll nun zusammenkommen, um einen Kompromiss über den Text zu finden, bevor er veröffentlicht wird, was bedeutet, dass die Änderung noch gestrichen werden kann.
Es sei unklar, ob das Verbot für die Olympischen Spiele 2024 in Paris umgesetzt werden würde. Das olympische Organisationskomitee ließ die Anfrage bezüglich einer Stellungnahme offen. Der französische Fußballverband hat Frauen das Tragen von Hidschabs bei offiziellen Spielen und allen anderen von ihm organisierten Wettbewerben bereits verboten. Les Hijabeuses, eine Gruppe von Aktivisten, die sich gegen die Regeln des Verbandes aussprechen, haben erklärt, dass muslimische Frauen ein Recht darauf haben, den Sport zu genießen, ohne dabei wesentliche Aspekte ihres Glaubens zu vernachlässigen.