Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Rechte der Nachbarn. Eine gute Nachbarschaft sei von großer Bedeutung. Deshalb gebe es im Islam Prinzipien, die das Nachbarschaftsverhältnis und damit den gesellschaftlichen Frieden fördern. Diese Grundsätze stärken das gute Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen in der Gesellschaft, unabhängig davon, welche Religion, Sprache oder Herkunft sie haben.
Vor allem dort, wo Muslime als Minderheit leben, repräsentiert jeder einzelne Muslim den Islam. Was er sage und was er tue, betreffe nicht nur ihn selbst, sondern muss auch mit dem Islam in Einklang stehen. Denn alles, was er tue, ob gut oder schlecht, werde dem Islam zugerechnet.
Für Muslime sei dieses Zusammenleben zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Einem Muslim sollte bewusst sein, dass die Art der Beziehung zu den Nachbarn die Meinung der Menschen über ihn wesentlich mitprägt. Die Nachbarn haben das Recht, gut behandelt zu werden, alleine deshalb, weil sie Nachbarn sind.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Gaben Allahs. Gaben anzuerkennen und Dankbarkeit gegenüber Gaben zu zeigen, sei einer der wichtigsten Zeichen für menschliche und islamische Reife. Aus diesem Grund sollten die Gaben Allahs gemäß seines Wohlwollens eingesetzt werden, denn nur so könne der Mensch seine Dankbarkeit zeigen. Undankbar wäre hingegen, wenn diese Gaben außerhalb des Schöpfungszwecks und nicht gemäß dem göttlichen Willen einzusetzen.
Zu den Gaben Allahs gehöre der Verstand, das Herz, der Reichtum, die Organe und die Gesundheit. Muslime sollten sich an die ethische Grenzen des Islams halten, damit sich von all dem Egoismus und dem extremen Konsum befreien kann.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um freiwillige Gebete. Die von Allah bestimmten Pflichtgebete stehen an oberster Stelle der Aufgaben als Muslime. So sei kein religiöser Dienst wichtiger als einer, die farz sei, da sie aufgrund von Geboten Allahs ausgeführt wird und nicht aus Freiwilligkeit heraus. Freiwillige Dienste werden jedoch zwanglos als Ausdruck der Aufrichtigkeit und Lauterkeit ausgeübt.
Zu den freiwilligen Gebeten gehören beispielsweise das Fasten außerhalb des Ramadan, Spenden außerhalb der Zakat, das Rezitieren und Zuhören des Korans, sowie die Teilnahme an Predigtkreisen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.