Frankfurt am Main

AIWG veröffentlicht Handreichung für mehr Nachhaltigkeit in Moscheegemeinden

Die AIWG hat die erste Ausgabe ihres neuen Publikationsformats „Praxisperspektiven“ veröffentlicht. Darin geht es um das Thema Nachhaltigkeit in Moscheegemeinden.

08
02
2022
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Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft - Islamische Theologie (c)Facebook, bearbeitet by iQ
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„Obwohl sich Moscheen zunehmend für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagieren, ist das Thema längst nicht im Moscheealltag angekommen. Vielen Gemeinden fehlt es oft an Ressourcen, um ihre Nachhaltigkeitspotenziale voll auszuschöpfen“, sagt Baraa Abu El-Khair, Autor der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)-Praxisperspektiven „Imara – Moscheen und Umweltschutz. Moscheegemeinden als Akteurinnen nachhaltiger Entwicklung.“

AIWG für Umweltschutz in Moscheen

Im direkten Austausch mit Moscheegemeinden in Deutschland und Großbritannien habe der Wirtschaftsingenieur einen Handlungskatalog erarbeitet, der darlege, wie Moscheegemeinden mit ihren Ressourcen gezielt Maßnahmen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit umsetzen können. Wasser und Strom sparen, Plastikfasten im Ramadan – anhand von Best-Practice-Beispielen zeige Abu El-Khair, wie schon kleine Dinge zu mehr Umweltschutz führen können. Die Empfehlungen, die er im Rahmen seines AIWG-Praxisfellowships erarbeitet habe, zeigen: Umweltschutz und Nachhaltigkeit müssen demnach nicht mit Mehrkosten verbunden sein, sondern können auch zu Einsparungen führen. „Ich möchte mit diesen Handlungsempfehlungen einzelne Moscheegemeinden dabei unterstützen, sich weiterhin für mehr Umweltschutz zu engagieren.“

Als Fellow an der Goethe-Universität habe Baraa Abu El-Khair die Möglichkeit, praktisch zum Thema zu arbeiten und sich hierbei mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen auszutauschen. Er interessiere sich auch für die islamtheologische Perspektive, die Dr. Asmaa El-Maaroufi vom Zentrum für Islamische Theologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in die Ausgabe einbringe mit ihrem Beitrag „Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Islam“. „Wirft man einen Blick in die islamische Geistestradition, so finden sich zahlreiche Ansätze, an denen sich Muslim_innen für Umweltsensibilisierungsmaßnahmen der heutigen Zeit orientieren können“, so die Theologin. Sowohl koranische Quellen als auch Prophetenüberlieferungen hielten zu nachhaltigem Handeln und Umweltschutz an.

Impulse für Umweltschutzmaßnahmen

Mit ihrem neuen Format der Praxisperspektiven richte sich die AIWG an eine interessierte Öffentlichkeit aus der Praxis und mit dieser Thematik insbesondere an die muslimische Zivilgesellschaft. „Die Publikation ist hauptsächlich aus praktischer Sicht gedacht und formuliert. Imara ist ein Ansatz auf Augenhöhe, der die Gemeinden und ihre Möglichkeiten vor Ort ins Zentrum stellt. Wir hoffen, dass die vorgeschlagenen Lösungen für Moscheegemeinden praktikabel sind und ihnen Impulse für eigene Umweltschutzmaßnahmen liefern “, so AIWG-Geschäftsführerin Dr. Raida Chbib.