Ein junges Mädchen in Berlin wurde an einer Bahnhaltestelle von sechs Personen rassistisch beleidigt und zusammengeschlagen. Der Staatsschutz ermittelt.
Auf dem sozialen Netzwerk Instagram geht ein Video viral, in der ein 17-jähriges Mädchen im Krankenhauszimmer zu sehen ist. Am Samstagabend, den 5. Februar 2022, wurde sie an der Berliner Bahnhaltestelle Greifswalderstraße von drei Männern und drei Frauen attackiert und zusammengeschlagen. Die 17-Jährige musste in einem Krankenhaus behandelt werden, in dem sie zur Beobachtung stationär aufgenommen wurde. Grund dafür sei ein Hirnschädel- und Bauchtrauma, mehrere Prellungen und weitere Verletzungen.
Medienberichten und dem ersten Polizeibericht zufolge entstand die Auseinandersetzung aufgrund einer fehlender Mund-Nase-Bedeckung. Gegen diese Darstellung will sich die 17-Jährige wehren und „die Wahrheit ans Licht bringen“, weil es ihre Psyche nicht mehr mit mache. Als die sechs Personen, ohne eine Mund-Nasen-Bedeckung, in die Bahn eingestiegen waren, wurden sie auf die Jugendliche aufmerksam und pöbelten sie an. Grund dafür war, dass „ich eine Ausländerin bin“, erklärte das junge Mädchen im Video.
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Als alle Beteiligten an der Haltestelle Greifswalder Straße gemeinsam die Bahn verlassen hatten, soll eine der drei Frauen aus der Gruppe der 17-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und mehrfach versucht haben, sie zu treten. Als es der Angegriffenen gelungen sei, den Attacken auszuweichen, hätten sie zwei Männer aus der Gruppe festgehalten und zwei der drei Frauen sollen das Mädchen mehrfach geschlagen und getreten haben. Zudem soll eine der Frauen ihr Haare ausgerissen haben. Anschließend sollen sich die drei Männer und die drei Frauen in Richtung Erich-Weinert-Straße entfernt haben. Die 17-Jährig hatte mit ihrem Handy noch ein Video von den sechs Personen aufgenommen, das sie den Polizeieinsatzkräften zeigte. Einer der Beamten erkannte einen der Männer aus vorangegangenen Polizeieinsätzen in einer Kneipe in der Greifswalder Straße wieder.
Nach dem ersten Verhör wurden die drei Männer wieder entlassen. Die Ermittlungen zu den beteiligten Frauen dauern an. Wegen des Vorwurfs der rassistischen Beleidigung und der gemeinschaftlichen Körperverletzung in Prenzlauer Berg ermittelt inzwischen der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt und sucht nun Zeugen.