Zum zweiten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau wird es eine Gedenkstunde geben. Rund 100 Gäste sind geladen, darunter auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Zum zweiten Jahrestag des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau wollen Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) in einer Gedenkstunde an die Opfer erinnern. Die Gedenkstunde findet am 19. Februar um 11.00 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Hanau statt, wie die Landesregierung und die Stadt am Mittwoch mitteilten.
„Dieser Tag darf niemals vergessen werden – aus Respekt und Demut den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber und zur Mahnung an alle Bürgerinnen und Bürger von Hanau, der Region und des Landes, Rassismus, Hass und Hetze entschieden zu bekämpfen“, erklärten Kaminsky und Bouffier.
Rund 100 Gäste kämen am 19. Februar unter den geltenden Corona-Regeln auf dem Hauptfriedhof zusammen. Dort seien drei der neun Opfer des Anschlags beerdigt. Für die weiteren sechs Opfer seien Gedenksteine und eine große gemeinsame Gedenktafel aufgestellt. Die Stadt will auch Kränze an die Friedhöfe schicken, auf denen die anderen Mordopfer beerdigt sind: in Dietzenbach, Offenbach sowie in den Heimatstädten der Getöteten in der Türkei, in Rumänien und in Bulgarien.
Als Vertreter der muslimischen Gemeinde wolle in Hanau auch Mustafa Macit Bozkurt, Imam des Islamischen Vereins der Stadt, sprechen. Angehörige der Opfer kämen ebenso zu Wort kommen. „Hanau war ein Anschlag auf uns alle“, so Bouffier am Mittwoch. „Wir sind ein weltoffenes Land. Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit jeglicher Art haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.“ Am 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. neun Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven erschossen. (KNA, iQ)