RUSSLAND-UKRAINE-KONFLIKT

UN schockiert über Berichte von Rassismus gegen schwarze Menschen

Mehr als eine Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen. Schwarze Menschen prangern Rassismus an. Die UN will diesen Vorwürfen nachgehen.

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03
2022
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Rassismus, Ukraine
Hundertausende Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine © AA, bearbeitet by iQ

Berichte über die Zurückweisung von Menschen aus Afrika, die wie Ukrainer vor den russischen Angriffen fliehen wollen, stoßen auf harsche Kritik von UN-Chef António Guterres. „Der Generalsekretär war schockiert über die zahlreichen Berichte über Rassismus, Belästigung und Diskriminierung, denen Menschen verschiedener Herkunft ausgesetzt waren, als sie versuchten, die Ukraine zu verlassen“, sagte Sprecher Stephane Dujarric am Donnerstag in New York. Die Regierungen der Nachbarländer der Ukraine müssten gegen jede Art von Rassismus vorgehen.

In sozialen Medien hatten am Wochenende Videos mit Szenen an der polnisch-ukrainischen Grenze die Runde gemacht, die nicht nur in Afrika für Empörung sorgten. Einige afrikanische Flüchtlinge hatten den Vorwurf erhoben, auf ukrainischer Seite tagelang in bitterer Kälte und ohne Versorgung von Grenzbeamten rüde am Passieren der Grenze gehindert worden zu sein, während weiße Flüchtlinge sie hätten passieren können.

Polens Grenzschutz widersprach dem Vorwurf, wonach Afrikaner bei ihrer Flucht vor dem Ukraine-Krieg aus rassistischen Gründen zurückgewiesen worden seien. Entsprechende Berichte in sozialen Medien seien „Unfug“, sagte eine Behördensprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Die Beamten des polnischen Grenzschutzes helfen allen Menschen, die aus dem Kriegsgebiet der Ukraine fliehen. Die Staatsangehörigkeit oder Nationalität spielen keine Rolle.“

Es würden täglich Menschen von mehreren Dutzend unterschiedlichen Nationalitäten an der Grenze abgefertigt, darunter auch Bürger von Staaten außerhalb der Schengen-Zone, aus Afrika und Asien. (dpa, iQ)