Terror

Neuer Gedenktag erinnert an Opfer terroristischer Gewalt

NSU, Hanau, Breitscheidplatz, Halle. Anlässlich des erstmals stattfindenden nationalen Gedenktag soll an jene Menschen erinnert werden, die bei Anschlägen zu Tode kamen.

11
03
2022
Gegen rechten Terror und Hass in Hanau, Hasskriminalität
Gegen rechten Terror und Hass in Hanau

Terroropfern ist am Freitag erstmals in Deutschland ein neuer Gedenktag gewidmet worden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die zentrale Feier zum nationalen Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt im Berliner Kronprinzenpalais online übertragen, Überlebende und Hinterbliebene waren nicht vor Ort.

„Auf dieses Gedenken haben viele Betroffene lange gewartet“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen terroristischer und extremistischer Anschläge im Inland, Pascal Kober. Er dankte Betroffenen, die sich trotz des eigenen Leids auch im allgemeinen Interesse für Verbesserungen eingesetzt hätten. Terroranschläge seien Angriffe auf die freie Gesellschaft, betonte Kober. Diejenigen, die durch solche Anschläge Leid erfahren, „werden stellvertretend für uns alle getroffen“.

„Viele kämpfen sich mit großer Kraft zurück ins Leben“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Wir dürfen sie dabei nicht alleine lassen.“ Die Ministerin erinnerte an die rechtsextremistisch motivierten Terroranschläge in Hanau und Halle sowie an mehrere religiös motivieren Attentate, darunter den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt 2016. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, sagte, der Gedenktag sei wichtig, weil er einmal nicht den Terror und dessen Bekämpfung ins Zentrum stelle, sondern die Opfer und Angehörigen. Ihnen müsse Gehör verschafft werden.

Der erst kürzlich eingeführte Gedenktag soll nun jährlich am 11. März stattfinden. Er knüpft an den Europäischen Gedenktag an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid vom 11. März 2004 ins Leben gerufen wurde und europaweit begangen wird. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Vera sagt:
Dieser Gedenktag knüpft ja an den Europäischen Gedenktag an und ist eine denkwürdige Gelegenheit, daß auch an das Attentat auf den katholischen Priester Jacques Hamel erinnert wird. Zumal ein Pariser Sondergericht hierzu jetzt mehrere Haftstrafen verhängte. 'Boulevard Voltaire' berichtete am 09.03.2022 wie folgt: "Frankreich: Mildes Urteil für islamische Schlächter von Pater Hamel...Am Mittwoch gegen 18 Uhr fiel das Urteil im Prozess um den Anschlag in Saint-Etienne-du-Rouvray in Paris, wo drei Männer wegen 'krimineller terroristischer Vereinigung' vor Gericht standen...Das Pariser Sondergericht verhängte also Strafen von 13, 10 und 8 Jahren.gegen die drei anwesenden Angeklagten. Der vierte, in Abwesenheit verhandelte Angeklagte wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Es ist zu hoffen, dass dieses milde Urteil nicht als Ermutigung für andere potenzielle Terroristen angesehen wird und dass die Schuldigen in den kommenden Jahren nicht in den Genuss eines Strafnachlasses kommen."
12.03.22
2:12