Ramadan-Kalender

Ramadan 2022: Um wie viel Uhr ist Iftar?

Bald beginnt der Ramadan. Für viele Muslime stellt sich erneut die Frage, welchen Ramadan-Kalender sie verwenden sollen. Ein Überblick.

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Ramadan 2022 - wann ist iftar?
Symbolbild: Ramadan © shutterstock, bearbeitet by iQ.

In knapp zwei Wochen beginnt der Fastenmonat Ramadan. Ab dem 02. April bis zum 01. Mai 2022 verzichten Muslime für einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang unter anderem auf Essen und Trinken. Daher stellt sich für Muslime erneut die Frage, welchen Ramadan-Kalender sie wählen sollen.

Einen Ramadan-Kalender kann man bei der nächstgelegenen Moschee erhalten oder aus dem Internet herunterladen. Die Vielfalt ist groß. Allein bei einer einfachen Suchanfrage auf Google erscheinen 4.620.000 Ergebnisse zum Suchwort „Ramadan-Kalender“. Abgesehen davon weichen die Angaben zu den Zeiten für den Iftar teilweise, wenn auch minimal, voneinander ab.

Fragen zum Ramadan

Was ist Ramadan?
Der neunte Monat des islamischen Kalenders trägt den Namen Ramadan. Dieser richtet sich nach dem Mondkalender, der 10-11 Tage weniger hat als der Sonnenkalender. Dadurch beginnt der Fastenmonat Ramadan jedes Jahr 10-11 Tage früher als im Jahr davor. Diese Zeit ist eine besonders segenvolle Zeit und deshalb von großer Bedeutung für Muslime. Erwachsene und gesunde Muslime verzichten von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr.Die Fastenden lernen in diesem Monat Ruhe, Geduld, Genügsamkeit und Mitgefühl auszustrahlen und nehmen somit ihre Umwelt und ihre Mitmenschen bewusster wahr. Zudem wird das Bewusstsein der Fastenden für die notleidenden Menschen geweckt.
Welchen Stellenwert hat der Ramadan für Muslime?
Der Ramadan ist die wichtigste Zeit im islamischen Jahr. Das Fasten in diesem Monat ist eine der fünf Säulen des Islams. Das Fastengebot steht im Koran folgendermaßen: „O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorge­schrieben war, die vor euch waren – vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.“ (Sure Bakara 2:183) Das Fasten ist also ein Zeichen der Verbundenheit des Gläubigen zu seinem Schöpfer.Außerdem begann die Herabsendung des Korans im Ramadan. Hierzu lesen wir im Koran: „Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Koran als Rechtleitung für die Menschen und als Beweis dieser Rechtleitung und als (normativer) Maßstab herabgesandt wurde. Wer von euch in diesem Monat zugegen ist, soll während seines Verlaufs fasten.“ (Sure Bakara, 2:185).
Was soll der Fastenmonat Ramadan bei Muslimen bewirken?
Der Ramadan als eine Zeit der besonderen Spiritualität ermöglicht den Muslimen körperliche und seelische Reinigung. Mit dem Verzicht auf ganz natürliche Bedürfnisse, wie die Nahrungsaufnahme, Trinken und eheliche Intimität soll der Mensch seinen Blick auf das Wesent­liche im Leben lenken, in sich gehen, reflektieren und seinem Schöpfer näher kommenDie innere Dimension des Fastens ist, dass die Fastenden im Ramadan, noch mehr als sonst darauf achten, sich von allem Schlechten fernzuhalten und nichts Verabscheuungswürdiges zu tun.
Wie trägt der Ramadan zur Spiritualität bei?
Neben dem Fasten gibt es viele Gelegenheiten, um innere Ruhe zu finden. Durch gemeinsame Gebete, Koranlesungen oder religiöse Vorträge wird den Fastenden viele Möglichkeiten gegeben, den Ramadan intensiver zu erleben und sich geistig weiterzuentwickeln. Aber nicht nur die gemeinschaftliche Koranrezitation (Mukâbala) ist eine Möglichkeit, um sich in der Moschee zu versammeln, sondern auch das nur an Ramadanabenden verrichtete Tarâwîh-Gebet.
Für wen ist das Fasten nicht verpflichtend?

Alle erwachsenen und gesunden Muslime sollen fasten. Ausgenommen sind jene, die an Altersschwäche leiden, Kranke, Reisende, schwangere und stillende Frauen, Wöchnerinnen und Frauen, die ihre Monatsperiode haben. Diese sind zur Erleichterung von der Fastenpflicht befreit, sollen dies jedoch nach dem Ramadan nachholen.

Was tun nichtfastende Muslime anstelle des Fastens?
Muslime, die nicht in der gesundheitlichen Verfassung dazu sind, brauchen nicht zu fasten. Dafür müssen sie für jeden nicht gefasteten Tag die sogenannte „Fidya“ zahlen. Diese Ersatzleistung soll den Bedürftigen und Armen zugutekommen. Für jeden versäumten Fastentag übernimmt man somit die Kosten der Speisung eines Bedürftigen. Der Betrag hierfür liegt derzeit bei 10 € pro Tag.

Wann ist Iftar?

Die Methoden zur Berechnung des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs sind unterschiedliche. Dementsprechend herrscht auch eine gewisse Meinungsverschiedenheit darüber, wie man die Fastenzeit im Ramadan berechnet. Besonders schwierig ist es, eine einheitliche Regel für die Morgendämmerung festzulegen. Hier variieren die Zeiten am stärksten und können sogar bis zu 30 Minuten voneinander abweichen – mit immensen Auswirkungen für die Fastenzeit. Doch herrscht unter den islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland seit 2008 ein Konsens, über den Beginn der Fastenzeit.

Die islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, die im Koordinationsrat der Muslime (KRM) organisiert sind, haben sich auf eine rechnerische Bestimmung des Ramadanbeginns geeinigt. Dieses Jahr beginnt der Ramadan am 02. April und endet mit dem 01. Mai 2020. Das Ramadanfest wird vom 02. Mai – 04. Mai 2022 gefeiert.

Welchen Ramadan-Kalender benutzen?

Islamische Religionsgemeinschaften pflegen und veröffentlichen ihre eigene Ramadan-Kalender kurz vor dem Fastenmonat. Viele Moscheen bringen ihren Mitgliedern mithilfe von Ehrenamtlern den Ramadan-Kalender bis zur Haustür oder werfen ihn in den Briefkasten. Doch  können kann der Ramadan-Kalender auch online heruntergeladen und ausgedruckt werden. IslamiQ bietet ein Überblick:

IGMG und Islamrat
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) bietet den Kalender in verschiedenen Sprachen an. Hierfür wurde eine separate Internetseite erstellt.Der Islamrat verlinkt ebenfalls auf diesen Kalender.

DITIB
Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) verweist auf den Gebetskalender der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Diese sind auch Basis für die Gebetszeiten in den Moscheen der DITIB.

VIKZ:
Der Verband für islamische Kulturzentren (VIKZ) bietet ebenfalls einen separaten Ramadankalender an, jedoch nicht auf deutscher Sprache. Den Kalender findet man hier

ZMD
Auch der ZMD gibt keinen eigenen Zeiten heraus, machte in den früheren Jahren auf die Gebetszeiten der IZ-Aachen aufmerksam.