Ein Gericht in Indien hat ein kontroverses Hidschab-Verbot in Klassenzimmern eines südlichen Bundesstaats bestätigt, das größere Proteste ausgelöst hatte.
Ein Gericht in Indien hat ein kontroverses Kopftuchverbot in Klassenzimmern eines südlichen Bundesstaats bestätigt, das größere Proteste ausgelöst hatte. Ein Hidschab – ein auch den Hals umschließendes Kopftuch – sei nicht Teil wesentlicher Praktiken im Islam, begründete Staatsanwalt Prabhuling Navadgi das Urteil im Bundesstaat Karnataka gegenüber Reportern am Dienstag. Die klagenden muslimischen Studentinnen sehen einen Verstoß gegen die Verfassung und wollen nun ans höchste Gericht ziehen.
Das Kopftuchverbot hatte die Stimmung aufgeheizt: Muslimische Studentinnen demonstrierten dagegen, rechte hinduistische Männer dafür. Dabei flogen nach Polizeiangaben teils Steine, es wurde Feuer gelegt. Die Kontroverse begann, nachdem ein Internetvideo zeigte, wie Schülerinnen mit Hidschab davon abgehalten wurden, in ihr Klassenzimmer zu gehen.
In Indien sind die meisten der 1,3 Milliarden Einwohner Hindus, Muslime stellen mit 14 Prozent der Bevölkerung die größte Minderheit. Religion ist für fast alle ein sehr emotionales Thema. (dpa/iQ)