Die DITIB-Antidiskriminierungsstelle hat einen Bericht zu „Moscheeübergriffe“ für das Jahr 2021 veröffentlicht. Insgesamt wurden 44 Angriffe auf Moscheen erfasst.
Die Antidiskriminierungsstelle (ADS) der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) hat seinen jährlichen Bericht zu den Moscheeübergriffen veröffentlicht. Aufgeführt werden alle Angriffe auf Moscheen im Jahr 2021. Demnach hat die Antidiskriminierungsstelle 44 Moscheeübergriffe verzeichnet. Im Jahr 2020 waren es noch 111.
Der Bericht analysiert die Angriffe im Rahmen gesellschaftlicher, politischer und globaler Ereignisse. So komme man zum Entschluss, dass die starke Abnahme der Übergriffe auf Moscheen „im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Ereignissen stehen“. Außerdem zeigt er, welche Ereignisse Moscheeangriffe verursachen und mit welcher Motivation die Täter Moscheen angreifen.
„Im Gegensatz zum Jahr 2020 verzeichnet das Jahr 2021 einen relativ flachen und vertikalen Linienverlauf von Moscheeübergriffen. Das hängt damit zusammen, dass die Gesamtgesellschaft mit unterschiedlichsten Problemen und Themen tief beschäftigt war“, erklärt die DITIB-ADS im Bericht. So haben das Corona-Virus und die Maßnahmen sowie die Bundestagswahlen die Debatten in Deutschland bestimmt.
18 der 44 Übergriffe seien Sachbeschädigungen in Art und Form von Brandstiftungen, Fenstereinbrüchen und Vandalismus gewesen.
Weitere 18 Moscheen haben postalisch oder per Mail Schmähungen, Beleidigungen und Drohungen erhalten. Die übrigen Angriffe – wie Hausfriedensbruch, Beleidigung, Bombendrohung, Bedrohung, Störung der Religionsausübung und das Auflegen eines antimuslimischen Banners wurde je einmal erfasst, heißt es im Bericht. Insgesamt wurden 39 der 44 Angriffe auf DITIB-Moscheen verübt.Außerdem zeigt der Bericht in Abbildungen die Verteilung der Moscheeübergriffe nach Bundesländern und Tatmotiven auf. Seit 2019 erstellt die ADS eine Datenbank sowie eine Analyse der Berichte über die Moscheeübergriffe zwischen 2015-2022 in Deutschland.
Die Bundesregierung hat im Jahr 2021 662 Angriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen erfasst. Das sind knapp zwei Angriffe pro Tag. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. 17 Menschen wurden „leicht oder schwer“ verletzt. Zudem wurden in 45 Anschläge, Schmierereien und Schändungen auf das Religionsziel „Religionsstätte/Moscheen“ registriert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen.