Niedersachsen

Straftaten gegen Flüchtlinge haben zugenommen

Seit dem Ukraine-Krieg steht die Aufnahme von Flüchtlingen auch in Niedersachsen wieder im Fokus. Allerdings werden die Asylbewerber nicht immer mit offenen Armen empfangen – die Zahl der Straftaten ist gestiegen.

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03
2022
Symbolbild: Flüchtlinge, Flüchtlingsunterkünfte
Symbolbild: Flüchtlinge, Flüchtlingsunterkünfte © shutterstock.com, bearbeitet by iQ.

Die Polizei in Niedersachsen hat im Jahr 2021 mehr Straftaten gegen Flüchtlinge erfasst als jeweils in den beiden Vorjahren. Wie aus Angaben des Innenministeriums auf Anfrage der Grünen im Landtag hervorgeht, stieg die Fallzahl von politisch motivierter Kriminalität gegen Asylbewerber in diesem Zeitraum von 130 Taten (2019) über 98 Taten (2020) auf 168 Taten (2021) an.

Nach Ansicht der Grünen zeigen die Zahlen, „dass rechtsmotivierte Straftaten keine Untergrund- oder Randerscheinungen sind, sondern dass wir es mit alltäglicher Hetze bis hin zu Körperverletzungen zu tun haben“, wie Migrationspolitiker Hans-Joachim Janßen sagte. Er forderte daher einen besseren staatlichen Schutz für Geflüchtete.

Dazu müssten die Straftaten konsequenter verfolgt und geahndet werden, und zwar auch im Internet, sagte er. „Insbesondere der Kampf gegen Beleidigung und Bedrohung im Netz ist viel zu lang nur sehr halbherzig geführt worden – den Plattformbetreibern muss endlich ihre strafrechtliche Verantwortung bewusst gemacht werden.“ Ein Großteil der in der Statistik aufgeführten Fälle bezieht sich auf volksverhetzende Beleidigungen in sozialen Netzwerken.

Janßen kritisierte, Rassismus sei in der Gesellschaft tief verwurzelt. Dagegen brauche es einen Aktionsplan, mit dem die Opfer besser geschützt und das Bewusstsein gegen Rassismus gestärkt würden.

„Ein weiterer notwendiger Schritt wäre, endlich das Wort „Rasse“ in der Landesverfassung durch „rassistisch“ zu ersetzen“, sagte Janßen. „Es gibt keine Rassen, sondern es gibt Menschen, die rassistisch diskriminiert werden.“ Ein entsprechender Gesetzentwurf der Grünen dazu liege schon seit 2019 vor. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Die Frage sei mir gestattet, ob es bezüglich der Ansicht der Grünen, die hier erwähnt wird, zu Zahlen wegen rechtsmotivierter Straftaten auch noch Grünen-Ansichten zu Zahlen von islammotivierten bzw. islam-extremistischen Straftaten gibt? Haben diese Straftaten zugenommen oder abgenommen? Ich bin immer für Ausgewogenheit. Selbstverständlich müssen Straftaten gegen Flüchtlinge geahndet und verhindert werden. Genauso dürfen aber auch Flüchtlinge und Asylbewerber keine Straftaten begehen. Oder soll für sie ein Sonderbonus gelten? Eventuell wegen kultureller Überforderung oder wegen ihrem Verhaftetsein in archaischen Stammesstrukturen? Ist dann aber Europa wirklich ein richtiger und passender Aufenthaltsort oder Zufluchtsort für sie? Das sind doch legitime Fragen. Da auf diesem Internet-Portal die Themen oft eher einseitig betrachtet und kommuniziert werden, sollten unbedingt auch andere wichtige Aspekte einer Thematik genügend Raum, Zeit und Aufmerksamkeit bekommen.
24.03.22
19:53