Die Schwester der ermordeten Londoner Lehrerin Sabina Nessa hat britischen Medien und der Regierung Rassismus sowie mangelnde Unterstützung vorgeworfen.
Die Schwester der ermordeten Londoner Lehrerin Sabina Nessa hat britischen Medien und der Regierung Rassismus sowie mangelnde Unterstützung vorgeworfen. „Um ehrlich zu sein, denke ich, dass es an unserer ethnischen Zugehörigkeit liegt“, sagte Jebina Yasmin Islam in einem BBC-Interview. Der Mörder ihrer im vergangenen Jahr auf dem Weg zu einem Londoner Pub ermordeten Schwester war am Freitag zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Islam verglich den Fall mit dem Mord an der vor gut einem Jahr auf dem Nachhauseweg von einem Polizisten entführten und ermordeten Londonerin Sarah Everard, der tagelang die Schlagzeilen dominiert hatte. Nessa habe nicht ähnlich viel mediale Aufmerksamkeit bekommen. „Wenn wir eine normale britische weiße Familie wären, wären wir anders behandelt worden, vermute ich“, sagte Islam.
Auch das Verbrechen an Nessa hatte große Anteilnahme und Wut ausgelöst. Nach dem Fall Everard waren jedoch Tausende Frauen auf die Straße gegangen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
Nessas Schwester kritisierte außerdem Innenministerin Priti Patel, die nach dem Urteil am Freitag auf Twitter der Familie ihr Mitgefühl ausgesprochen hatte. Patel habe sich nie gemeldet und nutze nun den Namen ihrer Schwester für ihre eigene öffentliche Wirkung. (dpa/iQ)