Großbritannien

Schwester von ermordeter Londoner Lehrerin erhebt Rassismusvorwürfe

Die Schwester der ermordeten Londoner Lehrerin Sabina Nessa hat britischen Medien und der Regierung Rassismus sowie mangelnde Unterstützung vorgeworfen.

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04
2022
Großbritannien Flagge © by blu-news.org auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Die Schwester der ermordeten Londoner Lehrerin Sabina Nessa hat britischen Medien und der Regierung Rassismus sowie mangelnde Unterstützung vorgeworfen. „Um ehrlich zu sein, denke ich, dass es an unserer ethnischen Zugehörigkeit liegt“, sagte Jebina Yasmin Islam in einem BBC-Interview. Der Mörder ihrer im vergangenen Jahr auf dem Weg zu einem Londoner Pub ermordeten Schwester war am Freitag zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Mord aus rassistischen Gründen?

Islam verglich den Fall mit dem Mord an der vor gut einem Jahr auf dem Nachhauseweg von einem Polizisten entführten und ermordeten Londonerin Sarah Everard, der tagelang die Schlagzeilen dominiert hatte. Nessa habe nicht ähnlich viel mediale Aufmerksamkeit bekommen. „Wenn wir eine normale britische weiße Familie wären, wären wir anders behandelt worden, vermute ich“, sagte Islam.

Auch das Verbrechen an Nessa hatte große Anteilnahme und Wut ausgelöst. Nach dem Fall Everard waren jedoch Tausende Frauen auf die Straße gegangen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Nessas Schwester kritisierte außerdem Innenministerin Priti Patel, die nach dem Urteil am Freitag auf Twitter der Familie ihr Mitgefühl ausgesprochen hatte. Patel habe sich nie gemeldet und nutze nun den Namen ihrer Schwester für ihre eigene öffentliche Wirkung. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Vera sagt:
Tagelang die Schlagzeilen dominiert hat auch noch ein anderer Mordfall in Großbritannien: Wegen des Mordes am britischen Parlamentsabgeordneteten David Amess sprach vorgestern die Jury am Strafgerichtshof Old Bailey in London einen 26 Jahre alten Islamisten schuldig. So berichteten die Nachrichtenagentur PA und die 'Welt'. Das Strafmaß soll heute noch verkündet werden. Es wird erwartet, daß Richter Nigel Sweeney den Täter wegen Mordes und Vorbereitung terroristischer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Oktober 2021 hatte der Islamist den Tory- Abgeordneten David Amess mit zahlreichen Messerstichen während einer Bürgersprechstunde heimtückisch getötet. Während des Prozesses soll er keine Reue gezeigt haben. Der Mord hatte landesweit für Schock und Entsetzen gesorgt sowie eine neue Debatte über die Sicherheit von Parlamentariern ausgelöst, was die britischen Medien entsprechend begleiteten. Auch diese schreckliche Tat verdient Beachtung mit islamischer Aufarbeitung.
13.04.22
3:37
Vera sagt:
Die ARD-Tagesschau meldete inzwischen, dass der 26-jährige IS-Anhänger und Mörder des britischen Tory-Abgeordneten David Amess zu lebenslanger Haft verurteilt wurde - ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Der verurteilte islamistische Einzeltäter und Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Parlamentarier in dessen Wahlkreis in der Grafschaft Essex erstochen. Landesweites Entsetzen über die schreckliche Tat treibt die Menschen in GB mmer noch um.
15.04.22
3:16
grege sagt:
Man sollte Verbrechen nicht gegeneinander aufrechnen. Aber es ist wieder einmal offensichtlich, wie Islamiq.de die Berichterstattung manipuliert. Dem eigenen Weltbild widersprechende Nachrichten werden einfach nicht veröffentlicht, iwe dieser Vorfall in GB oder der Mord an einem homosexuellen Touristen durch einen Islamisten in Dresden zeigt. Islamiq.de erlaub sich genau die einseitige Berichterstattung, die es anderen Medien vorwirft.
25.04.22
18:24