Religionsvertreter in der Ukraine fordern für die anstehenden Feiertage von Juden, Christen und Muslimen einen Stopp der Bombardierung.
Religionsvertreter in der Ukraine haben für die anstehenden Feiertage von Juden, Christen und Muslimen „eine Einstellung der Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer“ gefordert. Zumindest für die Zeit der heiligen Tage aller drei Religionen müsse es eine „Reduzierung der offensiven Feindseligkeiten“ geben, heißt es in einem gemeinsamen Appell, den das Büro des griechisch-katholischen Großerzbischofs von Kiew veröffentlichte.
Man sei überzeugt, „dass die russische Seite mit den zuständigen Vertretern der Ukraine im Rahmen des laufenden Verhandlungsprozesses Vereinbarungen treffen könnte, die es der ukrainischen Zivilbevölkerung ermöglichen, die bevorstehenden Feiertage ohne Bombardierung und Lebensgefahr zu begehen“, so die Religionsvertreter. An diesem Sonntag feiert die westliche Christenheit Ostern, am kommenden Sonntag viele östliche Kirchen. Juden feiern in diesen Tagen Pessach, und Muslime begehen den Fastenmonat Ramadan.
Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSCE) und des Europarats haben Russland aufgerufen, Angriffe auf religiöse Stätten und Gotteshäuser in der Ukraine einzustellen. „Wir sind entsetzt über die Zerstörung religiöser Stätten und Gotteshäuser: Kirchen, Synagogen und Moscheen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Vertretern der OSCE und des Europarats. Man fordere Russland daher auf, derartige Zerstörungen einzustellen, die zusammen mit der „wahllosen Tötung von Zehntausenden Zivilisten“ Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten.
In der Ukraine hat die russische Armee seit Kriegsbeginn vor gut einem Monat laut Kiewer Angaben mindestens 59 Gotteshäuser attackiert und beschädigt. Der Online-Datenbank zufolge wurden 42 Sakralbauten der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats beschädigt; und außerdem je fünf Gotteshäuser der eigenständigen orthodoxen Kirche der Ukraine und protestantischer Konfessionen, drei Moscheen und drei jüdische Gebäude und ein römisch-katholisches Bischofshaus in Charkiw. (dpa, iQ)