Ramadan 2022

Islamische Religionsgemeinschaften laden wieder zum Iftar ein

Gemeinsame Iftar-Abende in Moscheen und Räumlichkeiten der islamischen Religionsgemeinschaften sind inzwischen Tradition. Nach einer langen Corona-Pause laden Muslime erneut zum gemeinsamen Iftar ein.

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04
2022
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Iftar im Ramadan
Einblick vom IGMG-Iftar

Im Ramadan besuchen sich Muslime gegenseitig zum Iftar, um mit Sonnenuntergang gemeinsam ihr tägliches Fasten zu beenden. Das ist langjährige Tradition, die aufgrund der Corona-Pandemie pausierte. Inzwischen laden aber die islamischen Religionsgemeinschaften, verschiedene Vereine und Organisationen in Deutschland wieder zum traditionellen Iftaressen ein.

Durch diese Tradition werden familiäre und verwandtschaftliche Beziehungen sowie die Beziehungen zu Freunden und Bekannten gestärkt und vertieft. Das Beisammensein ermöglicht zudem, neue Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu schließen.

IGMG-Iftar in Köln

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) veranstaltete am 20. April ein Iftar in ihrer Zentrale in Köln-Holweide für geladene Gäste. Anwesend waren circa 200 Gäste. Vertreter aus der Politik, den Kirchen, der Wissenschaft und Zivilgesellschaft folgten der Einladung. In seiner Rede ging Bekir Altaş, Generalsekretär der IGMG, auf die anhaltenden Kriege auf der Welt ein. „Wir sind vielleicht nicht in der Lage, die Kriege zu stoppen. Aber wir können uns in diesen schwierigen Zeiten auf die Seite der Opfer stellen – egal wo sie sich befinden und wer die Aggressoren sind. Wir werden auf keinen Fall gleichgültig bleiben.“, so Altaş.

Neben Altaş begrüßte auch der IGMG-Vorsitzende Kemal Ergün seine Gäste und fasste die Aktionen der IGMG-Gemeinden während der Pandemie zusammen. „Wie schon immer bemühen wir uns, als IGMG auch heute dort zu helfen, wo Hilfe nötig ist“. So Ergün. Das betrachte er nicht als Geschenk an die Menschheit, sondern als „persönliche Pflicht und gemeinsame Verantwortung“.

Anschließend erhielten ausgewählte Gäste wie Prof. Dr. Muna Tatari, IGGÖ-Präsident Ümit Vural, Mehmet Üstün, Vorsitzender der belgischen Executive, und der türkische Generalkonsul aus Köln Turhan Kaya und die türkische Generalkonsulin aus Düsselsdorf Ayşegül Gökçen Karaarslan, die Möglichkeit die Bedeutung des Ramadans nach der Corona-Pause zu betonen. Nach dem gemeinsamen Iftar-Mahl haben die Gäste die Möglichkeit erhalten, sich bei Tee und Kaffee auszutauschen.

„Muslime sind wichtige Teil der Gesellschaft!“

Auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) lud zum Iftar ein. Am 19. April veranstaltete die Religionsgemeinschaft ihren traditionellen Ramadan-Empfang im Konferenzsaal der Zentralmoschee in Köln. Neben NRW-Staatssekretär Nathanael Liminski (CDU) nahmen zahlreiche Vertreter kirchlicher, jüdischer und islamischer Gemeinden an diesem Abend teil. Nach einer einleitenden Koran-Rezitation begrüßte Kazim Türkmen, Vorstandsvorsitzender im DITIB-Bundesvorstand, seine Gäste und sprach über die Bedeutung des Ramadans gerade in schwierigen Zeiten. „Gerade in diesen schweren Zeiten ist der Ramadan als eine Phase der bewussten Solidarität und Barmherzigkeit auch für die gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung als Basis des Miteinanders von großer Bedeutung“, so Türkmen.

Liminski betonte in seiner Rede, dass Muslime ein „essenzieller und wichtiger Teil“ der Gesellschaft und bedankte sich für den „großen Beitrag“ der Muslime und ihre Gemeinde während der Pandemie geleistet haben. Nach dem Iftar-Abend gab es für Interessenten noch die Möglichkeit, den Gebetssaal gemeinsam zu begehen und dem Tarawîh-Gebet beizuwohnen.

Seit Beginn des diesjährigen Ramadans vor rund zwei Wochen hat es bereits etliche Iftar-Veranstaltungen von islamischen Religionsgemeinschaften, Schuren und ihren Gemeinden gegeben. Viele weitere sind noch für die letzten zehn Tage des Fastenmonats geplant.