Das Rektorat der Uni Köln hat als erste Universität in Deutschland mit Professorin Dr. Katajun Amirpur eine Beauftragte für Rassismuskritik ernannt. Der Dialog zum Thema Rassismus soll damit intensiviert werden.
Zum 1. April 2022 wurde an der Universität zu Köln Professorin Dr. Katajun Amirpur als Rektoratsbeauftragte für Rassismuskritik ernannt. Sie wirkt in dieser – zunächst für zwei Jahre bestellten – Funktion auf den Abbau rassistischer Strukturen hin. Amirpur übernimmt in enger Abstimmung mit dem Prorektorat für Akademische Karriere und Chancengerechtigkeit lenkende und koordinierende Aufgaben, um rassistischer Diskriminierung entgegenzutreten.
Konkret sollen zum einen die internen Beratungsstrukturen für rassistische Diskriminierungen von Studierenden wie Beschäftigten in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Gender & Diversity Management aufgebaut und institutionalisiert werden. Zum anderen wird Amirpur die rassismuskritische Auseinandersetzung der Universität in Lehre/Studium, Forschung und Verwaltung mitgestalten, unter anderem über hochschulöffentliche Werkstätten zu Rassismuskritik sowie über eine enge Verzahnung mit weiteren in dem Feld aktiven Gruppierungen.
Rassismus an Universitäten umfasse mehrere Dimensionen. Dazu zählen sowohl der Alltagsrassismus in Form von Mikro-Aggressionen oder rassistischen Aussagen als auch institutionelle Praktiken sowie Inhalte der Lehre und Forschung.
Rassismuskritik bezeichne eine Haltung gegen Rassismus, die die Gesellschaft beziehungsweise eine Institution als Ganze in den Blick nehme. Die Universität zu Köln wolle eine rassismuskritische Perspektive in Bezug auf alle Bereiche der Hochschule entwickeln, die zum Erhalt von strukturellem Rassismus beitragen, um diesen abzubauen.
„Dass Köln nun als erste Universität Deutschlands diese Beauftragtenfunktion für Rassismuskritik einrichtet, heißt nicht, dass wir an der UzK mehr Rassismus haben als anderswo, sondern dass wir das Problem aktiv angehen. Wir müssen über das Thema Rassismus in einen permanenten Dialog miteinander treten“, so Professorin Amirpur. Die neu geschaffene Beauftragtenstelle für Rassismuskritik soll hierfür die zentrale Anlaufstelle sein, um das Gespräch zu koordinieren und zu moderieren. Für konkrete Anliegen, die Rassismus betreffen, wurden weitere Anlaufstellen für Studierende und für Beschäftigte geschaffen. Der hochschulinterne Dialog wird zudem über die regelmäßigen Werkstätten zu „Rassismuskritik in Forschung, Lehre und Verwaltung“ intensiv geführt.