Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Ende des Monat Ramadans. Der Ramadan habe Muslime von Grund auf erneuert. Er habe sie an Werte erinnert, die sie vielleicht vernachlässigt haben. Das Fasten habe die Wüste in den Herzen wieder erblühen lassen. Durch die Mukâbala habe er die Beziehung zum Koran gestärkt. Muslime haben die Nächte des Ramadans mit dem Tarâwîh-Gebet verbracht und so die Nähe zu Allah und das Wissen um den Miradsch neu belebt.
Der Ramadan sei ein Weckruf für diejenigen, die sich im Alltagsleben verloren haben. Er betone die Vergänglichkeit des weltlichen Lebens und erinnere an das ewige Leben. Der Segen des Ramadans unterstütze den Muslim in seiner Entschlossenheit, den Menschen Gutes zu tun. Das sollten zur Gewohnheit werden lassen.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Begriffe Enthaltsamkeit und Frömmigkeit. Enthaltsamkeit (Zuhd) sei zu wissen, dass das eigentlich wichtige und jenseitige Leben ewig ist. Frömmigkeit (Taqwa) hingegen sei, sich über die Aufgaben und Verantwortungen als Diener Allahs gegenüber bewusst zu sein und gemäß dieser Verantwortung auch das Leben und die Handlungen zu gestalten.
Mit der Enthaltsamkeit entferne ein Muslim die weltlichen und materiellen Dinge nicht aus der Hand, sondern aus dem Herzen. Der Gläubige, der die weltlichen und vergänglichen Begehren und Wünsche aus seinem Herzen entferne, macht die Frömmigkeit in seinem Herzen herrschend. Durch das Ausweichen vom Bösen und Verbotenen (Haram) werde das Bewusstsein zur Enthaltsamkeit und Frömmigkeit gestärkt; Durch Rechtschaffenheit und Aufrichtigkeit erreiche es seine Vollkommenheit.
In der Freitagspredigt des es Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Kontinuität der Ibadans nach dem Ramadan. In wenigen Tagen endet der Monat Ramadan. Wenn Muslime auch nach dem Ramadan in der Lage sind, ihre rituellen Praktikten fortzusetzen, werden sie die spirituelle Atmosphäre des Ramadan fast gleichermaßen erleben. Dabei zitiert die VIKZ eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in der es heißt, dass die beliebteste Tat bei Allah diejenige sei, die kontinuierlich sei, auch wenn sie gering sei.”
Wenn Muslime jedoch am Ende des Ramadans ihre Ibadat-Akte schließen und beiseite legen, so werden ihre Seelen keinen Sommer erleben und werden vom Herbst, ja sogar vom Winter eingeholt.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.