Führende Christen, Muslime und Juden haben sich gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen zu einer klimagerechten Finanzpolitik bekannt.
Führende Christen, Muslime und Juden haben sich gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen zu einer klimagerechten Finanzpolitik bekannt. In der am Montag veröffentlichten Erklärung verpflichten sie sich, Investments, Pensionsfonds, Versicherungen und Finanzgeschäfte ihrer Religionsgemeinschaften dahin zu revidieren, dass sie mit dem Klimaziel einer maximalen globalen Erwärmung um 1,5 Grad vereinbar sind. Unterzeichnet wurde die Erklärung vom Weltkirchenrat in Genf, dem internationalen Muslimischen Ältestenrat mit Sitz in Abu Dhabi, einer Rabbiner-Vereinigung in New York sowie Vertretern der Vereinten Nationen.
Der Text spricht von einer „moralischen Notwendigkeit und Verantwortung gegenüber allen Kindern und der belebten Welt“ und verweist auf die dramatischen Prognosen des aktuellen Weltklimaberichts. Die Unterzeichner fordern die Finanzdienstleister ihrer Religionsgemeinschaften auf, in erneuerbare Energien und innovative nachhaltige Lösungen zu investieren.
Gefordert wird ein Ausstieg aus sämtlichen Investitionen mit Bezug zu Kohle, Öl und Gas und eine Umstellung der Portfolios auf Titel, die dem Ziel der Null-Emission von Treibhausgasen bis 2050 entsprechen. Die Finanzinstitute der religiösen Organisationen sollen regelmäßig Bericht erstatten und Zwischenziele für jeweils fünf Jahre festlegen.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte die Initiative. Es sei Zeit für die Banken, den Wechsel zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. „Sie haben die Macht und die Verantwortung“, sagte Guterres. Der „wissenschaftliche und moralische Imperativ“ für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei klar. Noch dieses Jahr müsse es von allen privaten Investoren einen Stopp der Kohlefinanzierung geben.
Dem Ökumenischen Rat der Kirchen gehören 352 christliche Kirchen weltweit an, nicht allerdings die katholische Kirche. Der Muslimische Ältestenrat mit dem ägyptischen Großimam Ahmed al-Tayyeb als Vorsitzenden versteht sich als Gremium zur Förderung des Friedens und der Zusammenarbeit in der islamischen Welt. Im New York Board of Rabbis haben sich Rabbiner aus orthodoxen, reformorientierten und konservativen Richtungen des Judentums zusammengeschlossen. (KNA/iQ)